1899 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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Ter Schall.
war eine Flamme angebracht, durch welche die im Ballon befindliche Luft
erwärmt wurde. Ein anderer Franzose (Charles) benutzte Wasserstoffgas
zur Füllung des Ballons. Jetzt füllt man die Ballons gewöhnlich mit
Leuchtgas.
j. warum dringt die £uft aus einer im Thale verkorkten Flasche mit einem
Knall heraus, wenn man die Flasche auf einem Berge öffnet? 2. weshalb dringt
den Luftschiffern das Blut aus der Nase, wenn sie in höhere Luftschichten kommen?
Z. weshalb steigt der Rauch bei trübem Wetter nicht in die Höhe? n. Erkläre den
Gebrauch von Schröpfköpfen I
§ 28. Entstehung des Schalles. Wird eine Flinte abgeschossen, so
vernimmt man einen Knall. Durch die Bewegung eines Wagens auf der
Chaussee entsteht ein Geräusch. Streicht man die Saite einer Geige an,
so hört man einen Ton. Knall, Geräusch und Ton sind verschiedene
Arten des Schalles.
Schlägt man mit der Faust auf eine Tischplatte, die mit seinen Sand-
körnchen bestreut ist, so sieht man, daß die Sandkörnchen in die Höhe
springen. Die Teile des Holzes werden durch den Schlag erschüttert
oder in Schwingungen versetzt, und diese Schwingungen teilen sich den
Sandkörnern mit.
Setzt man auf eine Violinsaite kleine Papierreiterchen und streicht die
Saite an, so werden die Reiterchen abgeworfen; die Saite wird ebenfalls
in Schwingungen versetzt. Die Schwingungen kann mail recht deutlich an
einer tönenden Glocke wahrnehmen, an welche man ein an einem Faden
aufgehängtes Metallkügelchen hält. Diese Schwingungen teilen sich auch
der Lust mit und werden bis zu unserem Ohre fortgepflanzt.
Ein Schall entsteht also, wenn die Teilchen eines Körpers in Schwin-
gungen versetzt werden.
Wir können diese Schwingungen mit den Wasserwellen vergleichen. Ein Stein, der
ins Wasser geworfen wird, erregt Wellen. Die Wellen verbreiten sich von der Grelle
aus, an welcher der Stein in das Wasser fällt, in konzentrischen Kreisen. Die Wasser-
teilchen bewegen sich aber nur auf der Stelle. Dies erkennt man an einem Stückchen
Holz, welches man auf eine der Wellen
wirft. Dasselbe wird nicht weiter geführt, Jig. 26.
sondern es macht auf- und abaehende Be- v
stellt eine einzelne Welle vor. Ac ist die
Wellenlänge, Al heisst Wellenberg, L0 Wellenthal; der Abstand zwischen dem
höchsten Punkte des Wellenberges und dem tiefsten Punkte des Wellenthales heißt
Wellenhöhe (Df + Ge).
Die Schallwellen sind Schwingungen der Luft; sie verbreiten sich in konzen-
trischen Kugelhüllen und bestehen aus Luft-Verdünnungen und -Verdichtungen.
„ Ein vom Winde bewegtes, Ährenfeld bietet ebenfalls den Anblick des bewegten
Wassers. Die erste Reihe der Ähren wird vom Winde zur Seite geneigt, stößt' di^
Der Schall
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