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1. Der Unterricht in den Realien - S. 11

1899 - Breslau : Hirt
§ 6. Durch den Geschichtsunterricht soll die Liebe zum Vaterlands rc. 11 anspornend auf die Jugend wirken, sondern dieselbe auch lehren, ihr Volk und ihr Vaterland zu lieben. 3. Daneben erweckt man in den Kindern Teilnahme am Geschick des Vaterlandes, wenn man ihnen erzählt von der Anhänglichkeit des Volkes an seine Fürsten. Beispiele hiervon bietet die Geschichte in Menge; besonders werden das kindliche Gemüt erheben die Geschichten von der Landesverteidigung der Bauern zu des Großen Kurfürsten Zeiten, die Opferwilligkeit der Preußen zu Friedrichs des Großen Zeit und besonders des Volkes Antwort auf den Aufruf Friedrich Wilhelms Iii. — Die Erzählungen aus den Zeiten, in denen Deutschland gedemütigt und geknechtet worden ist, werden auch segensreich wirken, indem sie Vaterlandsliebe wecken, wenn man nur auch den Kindern mitteilt, woher es kam, daß unser Vaterland so tief sinken konnte. Man lasse die Kinder erkennen, daß die Zerrissenheit und Feindschaft der deutschen Stämme, der gottlose und vaterlandslose Sinn des Volkes über das Vaterland Unglück brachte, z. B. zur Zeit Heinrichs Iv., Ludwigs des Bayern, des Dreißigjährigen Krieges, der Zeit von 1805—1812. 4. Erweckt so der Lehrer bei seinen Schülern Freude darüber, daß sie dem deutschen, dem preußischen Volke angehören, von dem die Geschichte so viel Rühmliches berichtet, und pflanzt er damit Liebe zum engeren und weiteren Vaterlande in ihre Herzen, so darf er auch die zweite Forderung nicht ver- gessen: er soll in der heranwachsenden Jugend Liebe zum Herrscherhause, dem herrlichen Hohenzollerngeschlechte, wecken und pflegen. Allzu schwer ist übrigens die Lösung dieser Aufgabe nicht. Nennt doch ein berufener Darsteller der preußischen Geschichte dieselbe eine Geschichte ohnegleichen, besonders darum, tveil sie eine Fürstengeschichte, ein Fürstenspiegel ist, glänzender als irgend eine andere. Wer die Geschichte Deutschlands und besonders Preußens von 1648 ab treibt, der wird meist die Erfahrung machen, daß die jeweiligen Fürsten Brandenburgs, beziehungsweise Preußens es sind, die als Träger der wichtigsten Ereignisse erscheinen und die Deutschlands Macht und Ansehen schützten. Wenn mau darum warmen Herzens den Kindern die Geschichte von des Großen Kurfürsten Zeiten an erzählt, so wird es sich ganz ungesucht ergeben, daß die Hoheuzollernfürsteu mit der größten Pflichttreue und mit rastlosem Eifer für ihres Volkes und Landes Gedeihen gearbeitet und vielfach persönliche Opfer für das Wohl des Volkes gebracht haben (Friedrich der Große und Friedrich Wilhelm Iii.), daß sie sich erwiesen haben als die Vertreter des Grundsatzes religiöser Duldung, daß sie stets gewesen sind die treuesten Beschützer der ärmsten ihrer Unterthanen, daß endlich ihnen besonders die Gründung des neuen Deutschen Reiches zu danken ist. Diese Thatsachen werden schon an sich in den Herzen der Kinder Liebe zum angestammten Herrscher- hause wecken, da sie voll Dankbarkeit der Fürsten gedenken werden, die ihr geliebtes Vaterland aus seinem Verfalle herausgehoben haben. — Diejenigen Abschnitte, die vorstehend herangezogen wurden, sind darum in der Volksschule mit ganz besonderem Nachdrucke zu behandeln. 8 7. Welche Aufgaben hat der Geschichtsunterricht gegenüber bcu sozial- demokratischen Bestrebungen der Gegenwart? 1. In der heutigen Zeit ist es eine Hauptaufgabe des Geschichtsunter- richtes, auch in der einfachsten Volksschule, dem verderblichen Treiben der Sozial- demokratie entgegenzuarbeiten. — Schon bei der Stofsauswahl hat man hierauf Rücksicht zu nehmen. Alan muß solche Gebiete in den Kreis der Be-
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