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1. Realienbuch - S. 65

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
65 I Sprache zu übersetzen, wodurch er sich ein unsterbliches Verdienst um das deutsche Volk erworben hat. 11. Oie Kuckerstürrner. Als er etwa ein Jahr auf der Wartburg war, erhielt er die Nachricht, daß sein Freund und Amtsgeuosse Karlstadt in seinem schwärmerischen Eifer so weit ging, mit seinem Anhange die katholischen Geist- lichen zu vertreiben und Heiligenbilder und Altäre zu vernichten. Da hielt es Luther nicht mehr länger auf der Wartburg. Entrüstet eilte er nach Wittenberg und predigte acht Tage lang so eindringlich gegen Karlstadt und seine Anhänger, daß diese die Stadt verlassen mußten. 12. Ömancbtbon war Luthers treuester Freund und ein sehr gelehrter und frommer Miaun. Er hieß eigentlich Schwarzerd und war der Sohn eines Waffenschmieds. Auf der Schule war er der Liebling der Lehrer, und mit 21 Jahren schon wurde er Professor an der Universität zu Wittenberg. Hier schloß er eine innige und ungetrübte Freundschaft mit Ltither. Er war von zarter Gestalt, schlicht, sanft und aufrichtig und stand Luther in allen Dingen treu zur Seite, besonders beförderte er durch seine Sprachkenntnisse das Werk der Bibelübersetzung. Er ist auch der Verfasser der Augsbnrgischen Koitfession. (S. 68.) 13. Lutkers Familienleben. Luthers Frau — eine ehemalige Nonne — hieß Katharina von Bora. Mit ihr lebte er in glücklicher Ehe. „Ich bin im Besitze meiner lieben Käthe reicher und glücklicher als Krösus," sagte er. An seinen Kindern hatte er große Freude. Aber obwohl er sie sehr lieb hatte, erzog er sie doch sehr strenge. Seinem Sohne Hans, dem er jenen be- kannten lieblichen Brief von dem schönen Garten schrieb, verweigerte er einmal drei Tage die Verzeihung. „Ich will lieber einen toten als ungeratenen Sohn haben," sagte er. Einst erkrankte seine innig geliebte vierzehnjährige Tochter Magdalena. Luther stand an ihrem Bette und sagte: „Ich habe sie sehr lieb; aber, lieber Gott, da es dein Wille ist, daß du sie dahinnehmen willst, so will ich sie gern bei dir wissen." Dann sprach er zu seinem Tvchterchen: „Magda- lenchen, du bleibest gern hier bei deinem Vater und ziehest auch gern hin zu jenem Vater?" Und das kranke Kind antwortete: „Ja, Herzensvater, wie Gott will." Am folgenden Tage starb sie, und als sie im Sarge lag, sagte Luther: „Du liebes Kind, wie wohl ist dir geschehen! Du wirst wieder ausstehen und leuchten wie ein Stern, ja wie die Sonne." — Bei Tische liebte Luther heitere Unterhaltung, und wenn man abends an seinem Hause vorüberging, so hörte man darinnen anmutige Musik erklingen. Seine Kinder sangen die lieblichsten Weisen, und Luther selbst begleitete den Gesang mit Flötenspiel oder mit der Laute. 14. Luikers 'Cod. Im Jahre 1546 reiste Luther auf Einladung des 15-1g Grafen Mausfeld nach Eisleben. Er sollte aber Wittenberg nicht wiedersehen. In Eisleben, wo dieser Gottesheld geboren, sollte er auch sterben. Schon auf der Hinreise wurde er krank, und in Eisleben verschlimmerte sich die Krankheit. Bald befiel ihn eine heftige Brustbeklemmung und warf ihn aufs Krankenbett. Kurz vor seinem Ende rief er dreimal hastig hintereinander: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist; du hast mich erlöset, du treuer Gott." Dann rief ihm sein Freund vr. Jonas laut ins Ohr: „Ehrwürdiger Vater, wollt Ihr auf Christum und die Lehre, die Ihr gepredigt habt, beständig bleiben?" Luther Realienbuch A. (I. Geschichte.) 5 5
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