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1. Realienbuch - S. 15

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I. Geschichte. 15 Reiches steht bei den Sachsen." Eberhard führte den Auftrag seines Bruders aus, obwohl er selbst gern König geworden wäre. Rach Konrads Tode wählten die Sachsen und Franken Heinrich zu ihrem Herrscher. Line Sage erzählt, daß die Boten, die Heinrich von seiner Erhebung zum deutschen Könige benachrichtigen sollten, ihn am harze beim Vogelfänge angetroffen hätten (Gedicht: Heinrich der Vogelsteller). 3. Heinrich und die herzöge. Mehr durch Klugheit und Überredung als durch Waffengewalt bewog Heinrich die herzöge von Schwaben und Bauern, ihn als ihren Lehns- herrn und König anzuerkennen. Auch Lothringen gewann er nach einigen Jahren dem Reiche wieder zurück. Obgleich die französischen Könige immer von neuem versuchten, Lothringen mit ihrem Lande zu vereinigen, ist es bis 1766 beim Deutschen Reiche verblieben (S. 54). 4. Heinrich schafft feste Zufluchtsorte und ein Reiterheer. Als Heinrich fünf Jahre regiert hatte, fielen die Ungarn wieder in das Land ein. Der König, der zu dieser Zeit gerade von einer Krankheit heimgesucht wurde, mußte in eine feste Burg bei Goslar flüchten. Nun fügte es das Kriegsglück, daß ein Ungarnfürst den Reitern Heinrichs in die Hände fiel. Das Lösegeld, das die Ungarn für den Gefangenen anboten, schlug Heinrich aus. Nach langen Verhandlungen erlangte er einen neunjährigen Waffenstill- stand. Dafür gab er den Gefangenen frei und versprach, den Ungarn jedes Jahr eine große Summe von Gold und Silber (Tribut) zu übersenden. Die ihm gewährte Zeit benutzte Heinrich, um Sachsen und Thüringen gegen die Einfälle der Ungarn zu sichern. Er bestimmte, daß Bischofssitze, Klöster, königliche Pfalzen und größere Ansiedelungen mit Mauern und Gräben versehen würden. Auf diese weise entstanden feste Zufluchtsorte, aus denen sich mit der Zeit Städte entwickelten. So wurden u. a. Merseburg und Goslar befestigt, sowie die Burgen (Quedlinburg und Uordhausen gebaut. Der Sicherheit wegen sollten Volks- versammlungen, Gerichtstage und Märkte in den festen Orten abgehalten werden. Die Deutschen wollten jedoch in den Burgen, den „steinernen Gräbern", nicht wohnen, weil aber Besatzungen vorhanden sein mußten, zwang Heinrich jeden neunten Mann seiner sächsisch- thüringischen Lehnsleute, dorthin zu ziehen. Damit die Verteidiger und die flüchtigen Landbewohner im Falle einer Belagerung nicht Mangel litten, mußte der dritte Teil der Feldfrüchte in die Burgen abgeliefert und daselbst aufgespeichert werden. — Uin den Reiter- heeren der Ungarn entgegenzutreten, war der nach alter Sitte zu Fuß kämpfende deutsche Heerbann zu langsam. Heinrich zog daher wohlhabende Freie und Vasallen seines Herzogtums Sachsen mit ihren Dienstmannen zu regelmäßig wiederkehrenden Reiter- übungen zusammen und lehrte sie, in geschlossenen Massen zu fechten. 5. Gründung der Nordmark und der Mark Meißen, während des Waffenstill- standes übte Heinrich feine Krieger in zahlreichen Kämpfen mit den räuberischen Slawen. Er fiel in ihr Land ein und belagerte ihre Hauptstadt Brennabor (das heutige Branden- burg), die auf einer Insel in der Havel lag. Als harter Frost das Wasser mit einer festen Eisdecke überzogen hatte, eroberte Heinrich die Stadt. Um die Grenzen zu sichern, errichtete er am linken Elbufer und an der Havel die Nord mark. — Die Böhmen machte er sich tributpflichtig und gründete zum Schutze gegen sie die Mark Meißen. — Im Norden entstand später die Mark Schleswig als Schutzwehr gegen die Dänen. 6. Die Ungarnschlacht im Jahre yzz. Nach Ablauf des Waffenstillstandes ver- langten die Ungarn, daß der Tribut weitergezahlt würde. Als Heinrich ihre Gesandten zurück- wies, brachen sie über die Grenze. Heinrich lockte sie in das ziemlich enge Tal der Unstrut, wo die ungarischen Reiterscharen sein Heer nicht umgehen konnten. Dort stellte er sich
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