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1. Realienbuch - S. 55

1909 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 55 eines Bergmannes geboren. Zunächst besuchte er die Lateinschulen zu Magdeburg und Eisenach. Im Jahre 1501 bezog er dann die Hochschule zu Erfurt, um Bechtswissen- schaft zu studieren. Der plötzliche Tod eines Freundes und die bei einem Gewitter aus- gestandene Todesangst stimmten den lebenslustigen Jüngling ernst und bewogen ihn, in das Huguftinerflofter zu Erfurt einzutreten. Aber auch hier fand fein krankhaftes Gemüt trotz strenger Bußübungen und eifriger Studien keine Buhe. Bus Empfehlung seines Ordensvorstehers Johann von Staupitz wurde er im Jahre 1508 Lehrer der Weltweisheit (Philosophie) an der 1502 gegründeten Universität zu Wittenberg, hier verkündete er seine allmählich immer mehr von der Uirche abweichenden Lehrmeinungen. Buch mit der Lehre, daß der Mensch nicht durch seine Werke, sondern allein durch den Glauben an die Barmherzigkeit Gottes selig werde, stand Luther im Widerspruch mit der Buffassung der Kirche von der Verdienstlichkeit guter Werke. Da nun zur Erlangung des Ablasses ein gutes Werk, das freiwillig gespendete Blmosen, erforderlich war, so wurde Luther ein Gegner des Bblasses. 4. Beginn der Kampfer gegen die Uirche. Bls Tetzel in der Gegend von Wittenberg den Bblaß verkündigte, benutzte Luther diese Gelegenheit, um gegen die „dicken Irrtümer der Ablässe" vorzugehen. Er schrieb 95 Lätze über den Bblaß und schlug sie am 31. Oktober 1517 an die Türe der Schloßkirche zu Wittenberg an. La war es in jener Zeit üblich, wenn ein Gelehrter feine Meinung kundtun und andre zu einer Bußerung darüber veranlassen wollte. In jenen Lätzen wandte sich Luther zu- nächst gegen die Mißbräuche, die bei der Verkündigung des Ablasses vorgekommen waren. Dann aber äußerte er auch seine von der Lehre der Kirche abweichenden Mei- nungen über Bußsakrament und Bblaß. Mit großer Lchnelligkeit verbreiteten sich seine Thesen (Lätze) in ganz Deutschland und riefen eine große Zahl von Gegenschriften her- vor. Doch ließ sich Luther hierdurch nicht umstimmen. Die Kluft zwischen der Kirche und ihm wurde immer größer, da er einen Glaubenssatz nach dem andern verwarf. Da seine kirchenfeindlichen Lehren von vielen gebilligt wurden, sah sich der Papst zum Einschreiten gezwungen. Luther wurde nach Born zur Verantwortung geladen, erlangte jedoch aus Veranlassung des Kurfürsten von Lachsen ein verhör durch den päpstlichen Gesandten Eajetan in Bugsburg. hier verweigerte er den widerruf seiner Lehren, wenn er nicht durch die heilige Schrift widerlegt werde. Da er für seine Sicherheit fürchtete, floh er nachts aus der Stadt. Bei einer Unterredung zu Blteuburg versprach Luther dem päpstlichen Kämmerer Karl von Miltitz, fernerhin zu schweigen, wenn auch seinen Gegnern Lchweigen auferlegt würde. Trotzdem wurde der Streit fortgesetzt. 5. Luthers völliger Abfall Von der Uirche. Gegen den willen der kirchlichen Behörden verabredete der Ingolstädter Professor Di-. Eck mit einem Bnhänger Luthers, dem Wittenberger Professor Bodenstein, eine gelehrte Besprechung der Glaubenssätze von der Bechtfertigung. Bn dieserleip zig er Disputation (Unterredung) im Jahre 1519 nahm auch Luther teil. hier bestritt er, daß der Papst als Nachfolger des hl. Petrus der Stellvertreter Ehristi aus Erden sei, und daß die Beschlüsse der allgemeinen Kirchen- versammlungen (Konzilien) von der ganzen Thristenheit angenommen werden müßten. In mehreren Schriften, die Luther bald daraus veröffentlichte, vertrat er noch andre der Kirche widersprechende Lehren. Da alle gütlichen Mittel, Luther zur Umkehr zu bewegen, fruchtlos geblieben waren, erklärte der Papst in einem Schreiben (der „Bulle")
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