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1. Realienbuch - S. 61

1909 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 61 vom Papste Paul Iii. unter dem Namen „Gesellschaft Jesu" bestätigt wurde. Nach und nach verbreitete sich der Orden über alle Länder und Neiche der Erde. Schon wenige Jahre nach seiner Gründung ging der hl. Franz Xaverius ins ferne Morgenland und verkündete dort mit so großem Erfolge das Evangelium, daß man ihn den Apostel Indiens und Japans nannte. 5luch in Amerika entwickelte der Orden eine rege Missionstätigkeit; besonders in den Wild- nissen Südamerikas entstanden viele blühende christliche Gemeinden. In Deutschland bekämpften die Iesuiten als Lehrer, Prediger und Schriftsteller den Irr- und Unglauben. Ihnen namentlich ist es zu verdanken, daß der Südosten und der Nordwesten Deutschlands der katholischen Kirche erhalten blieben. b) Andre geistliche Orden. Den Jesuiten schlossen sich die Franziskaner, Domini- kaner, Kapuziner und Lazaristen an. Sie befaßten sich sowohl mit der Seelsorge in den katholischen Ländern, als auch mit der Bekehrung der Heiden.— Der Krankenpflege widmeten sich die Barmherzigen Brüder, eine Vereinigung von Männern, die vom hl. Johannes von Gott gestiftet wurde, sowie die Barmherzigen Schwestern, deren Stifter der hl. vincenz de Paula war. Die Schulbrüder und die piaristen sorgten insbesondere für den Unterricht. Durch die Kirchenversammlung von Trient und durch das neuaufblühende Ordenswesen wurde der vielfach gefährdete Glaube aufs neue gefestigt und die Kirche nach innen gestärkt, sowie nach außen geeint. I V. Die Reformation in andern Ländern. In der Schweiz war Ulrich Zwingli, Prediger in Zürich, als Ueformator aufge- treten. Er gründete wie Luther die kirchliche Lehre nur auf die heilige Schrift. In einigen Punkten jedoch wich er von Luther ab, besonders in der Lehre vom heiligen Abendmahle. Er ließ es nämlich nur als Erinnerungsfeier an den Gpfertod Ehristi gellen. Als zwischen den „reformierten" und den katholisch gebliebenen Kantonen der Schweiz ein Krieg ausbrach, fiel Zwingli im Kampfe (1531). — In den westlichen Teilen der Schweiz kam die Lehre Johann Ealvins zur Herrschaft, der sich in der Glaubenslehre fast ganz an Zwingli anschloß, von Genf aus, wo er zuerst eine neue Kirchenform eingeführt hatte, verbreitete sich seine Lehre in Südwestdeutschland, Frankreich, den Niederlanden und Schottland. In den Augsburger Religions- frieden waren die Reformierten nicht mit eingeschlossen. — In Frankreich nannte man die reformierten Ehristen „Hugenotten". Um die streitenden religiösen Parteien zu versöhnen, verheiratete der französische König seine Schwester mit dem vornehmsten von ihnen, dem Prinzen Heinrich von Navarra. Zu der hochzeitsfeier waren aus ganz Frankreich zahlreiche Hugenotten in Paris zusammengeströmt. Da faßte des Königs Mutter den Entschluß, in der Nacht zum 24. August, dem Tage des heiligen Bartholomäus, alle Hugenotten in Paris töten zu lassen. Der schreckliche Plan wurde ausgeführt, und 25 000 Menschen verloren ihr Leben (1572). Man nennt diese furchtbare Verfolgung die pariser Vluthochzeit. Als Heinrich von Navarra später König von Frankreich wurde, nahm er zwar den katholischen Glauben an, gab aber (1598) das Edikt von Nantes (Nangt). Dies ist ein Gesetz, durch das den Hugenotten freie Religions- übung und gleiches Recht mit den Katholiken zugestanden wurde. — In den Niederlanden suchte der Sohn Karls V. durch Errichtung neuer Bistümer und durch strenge Gerichte die Ausbreitung der Reformation zu verhindern. Als herzog Alba, den er dorthin sandte, viele Anhänger der neuen Lehre hinrichten ließ, brach ein allgemeiner Aufstand aus. Unter der Führung des Prinzen Wilhelm von Oranien erstritt sich die nordöstliche Hälfte der Nieder- lande Freiheit des Glaubens und Unabhängigkeit. — Auch England, Dänemark, Schweden und Norwegen fielen von der katholischen Kirche ab.
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