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1. Realienbuch - S. 31

1909 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii Erdkunde. 31 artig erweitert. So liegt Koblenz (57), die wichtigste Stadt des Rheinischen Schiefer- gebirges, am Einflüsse der Mosel in den Rhein, nicht weit von der Lahnmündung. Der Stadt gegenüber erhebt sich auf hohem Felsen die Festung Ehrenbreit st ein, die den Schlüssel zum Rhein-, Mosel- und Lahntale bildet. Unterhalb Koblenz er- weitert sich das Rheintal. Bevor jedoch der Strom die Universitätsstadt Bonn (88) erreicht, wird er durch die Berge des Siebengebirges (s. u.) nochmals eingeengt. Dann erst tritt er in breitem Laufe in die Tölner Tieflandsbucht ein (S. 19, 2 b). 2. Der rechtsrheinische Teil der Schiefergebirger besteht aus mehreren Gebirgen, die durch Flußtäler voneinander geschieden sind. Zwischen Main, Rhein und Lahn liegt der Taunus, zwischen Lahn und Sieg der Westerwald, zwischen Sieg und Ruhr das Sauerland (d. i. Südland, im Gegensatze zum westfälischen Uordlande). a) Der Taunus ist eine meist bewaldete Hochfläche, die von zahlreichen Bächen und Flüssen durchfurcht wird. Zum Main- und besonders zum Rheintale fällt er steil ab. Sm Feldberg erreicht er eine höhe von 880 in. Ruf dem westlichen, niedrigen Teile des Gebirges, dem „Uiederwalde", steht gegenüber von Bingen ein herrliches Denkmal mit der Germania. Ts soll uns an die großen Taten erinnern, die in dem ruhm- reichen Deutsch-Französischen Kriege 1870/71 die Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches herbeigeführt haben. — wie ein nach Süden gerichtetes Dach werden die dem Main und dem Rhein zugewendeten Rbhänge des Taunus von der Sonne stark erwärmt. Da sie zugleich durch den hohen Gebirgswall gegen die rauhen Nordwinde geschützt sind, gedeihen auf dem fruchtbaren, kalkhaltigen Boden des „Rheingaues" köstlicher wein (Rüdeshcim) und vortreffliches Gbst in reicher Fülle. Ruch die edle Kastanie reift dort ihre Früchte. Dort, wo am Taunus heilkräftige, meist warme Mineralquellen hervor- sprudeln. sind, durch das milde Klima begünstigt, weltberühmte Kurorte aufgeblüht: am Südabhange Wiesbaden (109) und Homburg (14), am Rordabhange Selters (Sel- terser Wasser!) und im schönen Lahntale Tms (7). b) Der Westerwald ist besonders in seinen östlichen Teilen unbewaldet und mit Mooren bedeckt (Nord- und Ostwinde bringen Kälte, Westwinde Regen!). In diesen unwirtlichen Gegenden brauchen — wie man sagt — die Kirschen zwei Jahre um zu reifen. Im ersten Jahre werden sie auf der einen Seite rot, im zweiten auf der andern. Das dem Rheine zugewendete Gebiet ist aber gut angebaut und hat fette weide- gründe, sowie prächtige Wälder. Rn Bodenschätzen birgt der Westerwald Braunkohlen, Eisenerze und Töpferton. Sie bewirkten das Rufblühen verschiedener Gewerbe. — Landschaftlich schön ist die vulkanische Berggruppe des Siebengebirges (Name!), die, wie wir bereits wissen, oberhalb von Bonn sich unmittelbar am Rhein erhebt. o) Jenseits der Sieg liegt das Sauerland, auf dem Lahn, Sieg, Wupper und Ruhr entspringen, wie auf dem Westerwalde kann auch auf den kalten Hoch- flächen des Sauerlandes nur wenig Rckerbau getrieben werden. Das Gebirge ist aber außerordentlich reich an Steinkohlen (Ruhrkohlengebiet), sowie an Eisen-, Blei- und Zink- erzen. Sie werden besonders bei Dortmund (192; prov. Westfalen), das am Dort- mund-Ems-Kanal (S. 19) liegt, gefördert. Dort sind daher bedeutende Industrieorte entstanden. Rls Triebkraft vieler gewerblicher Rnlagen dient feit alter Zeit das Wasser der schnell fließenden Wupper. Seitdem die Dampfmaschine erfunden ist, trat sie in Wettbewerb mit dem Wasserrade. In unserer Zeit sucht man die Wasserkraft wieder mehr auszunutzen. Zu dem Zweck werden ganze Täler durch eine hohe Mauer ab- gesperrt, so daß sich dahinter die Bäche zu gewaltigen Seen aufstauen (Talsperren).
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