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1. Realienbuch - S. 73

1909 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii Erdkunde. 73 12. Die Britischen Inseln. Die Britischen Inseln Großbritannien und Irland (fast so groß wie das Kgr. Preußen), die durch die Irische 5ee voneinander geschieden werden, liegen westlich vom europäischen Festlande. Da sie rings von Meeren umgeben sind (nenne sie!), haben sie Seeklima. Außerdem mildert der Golfstrom, eine breite Wassermasse, die im Atlantischen Ozean nordwärts strömt und aus der heißen Zone Wärme mitbringt, das Klima bedeutend. Deshalb frieren die englischen Häfen nie zu, und die Winter sind besonders in den südlichen Gegenden sehr milde. Dort überwintern Myrten und Lorbeerbäume ungeschützt im Freien. Der Himmel ist jedoch meist bewölkt und die Sommer sind so kühl, daß der weinstock nicht mehr gedeiht. Die langgestreckte Insel Großbritannien ist stark gegliedert, von Osten und von Westen her schneidet das Meer tief in das Land ein, so daß mehrere Halb- inseln abgeschnürt werden. Die Meeresbuchten, in die meist Flüsse einmünden, bilden vortreffliche Häfen, die stets eisfrei find. Kleinere Inseln finden sich zu Gruppen vereinigt besonders im Norden der Hauptinsel. — Der größere, südliche Geil Groß- britanniens wird von England, der kleinere, nördliche von Schottland eingenommen. I. England, a) Das Bergland. Der Nordwesten von England ist ein niedriges Bergland. Nur wenige Gipfel erreichen Brockenhöhe. Infolge der starken Verwitterung sind die Gebirge in einzelne Berggruppen gegliedert, so daß man das Innenland durch zahlreiche Wege und Kanäle bequem mit der Meeresküste verbinden konnte (Bedeutung?). Die Gebirge sind meist unbewaldet; dafür bergen sie aber Eisen-, Zinn- und Kupfererze, sowie mächtige Kohlenlager. Die besten Stein- kohlen (Anthrazit) werden in dem Berglande von Wales (uäls) gefördert. Aber auch an vielen andern Orten findet man sie in ausgezeichneter Güte. Das größte aller Kohlenlager liegt nahe der Ostküste bei Newcastle (njukash 269). Da von ihm aus das Meer bequem zu erreichen ist, können die dort gewonnenen Kohlen leicht in alle Welt versandt werden. In England bilden sie die Grundlage einer außerordentlich regen Fabriktätigkeit. Die größte Industriestadt Englands ist Manchester (mäntschestr; 637). Sie besitzt großartige Eisenwerke, sowie zahlreiche Baumwollen- und Seidenwebereien, für die man die Nohstoffe vorwiegend aus den englischen Kolonien bezieht. Die hauptorte der Metallindustrie sind Birmingham (börminggäm,- 548 — Schreibfedern, Näh- nadeln, Kanonenrohre, Dampfkessel usw.) und Sheffield (scheffild; 448 — Schneide- werkzeuge). Der wichtigste Ausfuhrhafen für die Erzeugnisse des industriereichen Landes ist Liverpool (739), das mit Manchester durch einen Schiffahrtskanal ver- bunden ist. b) Das Tiefland. Der Südosten Englands ist Flachland. Er hat zumeist fruchtbaren Boden auf dem lohnender Ackerbau betrieben wird (Weizen, Gerste, Hopfen). Trotzdem erzeugt das Land bei weitem nicht so viel Brotkorn, als die überaus dichte Bevölkerung braucht (mehr als 30 Städte mit über 100 000 Einwohnern). Daher muß aus Amerika und Nußland viel Getreide eingeführt werden. Die saftig grünen wiesen eignen sich vorzüglich zur Kinder- und Pferdezucht. Auf den trockenen Hügeln, die das Flachland durchziehen, weiden große Schafherden. — Früher war das Land mit Wald bedeckt. Der Bergbau, die Industrie und der Schiffbau haben jedoch die holzbestände verbraucht, und da Ackerbau und Viehzucht reichere Erträge liefern als die Waldwirtschaft, ist der Boden nicht wieder aufgeforstet worden. Durch
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