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1. Realienbuch - S. 101

1909 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii Erdkunde. 101 lande eingenommen, das meist aus unwirtlichen wüsten und Steppen besteht. Da das Hochland vielfach von Randgebirgen umgeben ist, die in Stusen zu einem schmalen Rüsten- striche abfallen, bilden die Ströme auf ihrem Saufe zum Meere oft Wasserfälle und Strom- schnellen, so daß sie nicht als natürliche Wege nach Innerafrika dienen können. Ruch durch die geringe Rüstengliederung wird der Verkehr erschwert: Meerbusen, die tief in das Sand einschneiden, sind fast gar nicht vorhanden (im Westen der Golf von Guinea und im Norden die beiden Syrien). Daher fehlen Halbinseln, und auch an Inseln ist der Erdteil arm. Afrika gleicht also einem Rumpfe ohne Glieder. Durch eine Linie, die vom Golf von Guinea nach Osten zum Golf von Aden verläuft, wird der Erdteil in Nordafrika und Südafrika geschieden. 1. Nordafrika. 1. Die Atlasländer. Im Nordwesten Afrikas erhebt sich zwischen der atlantischen Rüste und der Weinen Syrte ein mächtiges Gebirge, der Atlas. Es ist etwa 2mal so lang wie die Alpen und erreicht in einzelnen seiner Gipfel höhen von 4500 m. Die Bergketten umschließen Zteppenhochländer, in denen sich Salzseen und Salzsümpfe gebildet haben. Die der wüste zugewendete Seite erhält nur wenig Niederschläge. Sie ist daher unfruchtbar. Dort, wo am Wüstensaume das Grundwasser hervortritt, gedeihen jedoch Datteln, und auf dürftigen wiesen weiden Ramele. — Zum Atlantischen Ozean und zum Mittel- ländischen Meer fällt der Atlas in Stufenlandschaften ab. Sie haben Mittelmeerklima (Z. 59) und bringen bei künstlicher Bewässerung reiche Erträge an Mais, Zuckerrohr, Reis, Baumwolle, wein und Südfrüchten, besonders Mandeln. Ruch feine Gemüsearten werden gezogen, die man im zeitigen Frühjahre erntet und nach Europa versendet. Für die Viehzucht (Schafe, Ziegen, Rinder, Esel und Pferde) ist das Gebiet ebenfalls gut geeignet. In den Wäldern, die die Berghänge bedecken, wachsen Rorkeichen und Gliven. Rn Boden- schätzen finden sich Eisen-, Rupfer- und andre Erze; doch ist Bergbau bisher noch nicht betrieben worden. In der Herstellung von Seder, sowie von feinen Seiden- und Wollwaren (Teppichen) sind die Bewohner geschickt. Obgleich das Land also reiche Erträge liefert, ist es doch nur dünn bevölkert. Die Bewohner, Berber und Araber, bekennen sich zum Islam. Vesitzverhältnisfe. Das westliche Rtlasland wird von dem Sultanat (d. h. Raiser- reich) Marokko eingenommen. Die Hauptstädte sind Marokko (50) und Fes (150). Rls Hafenstadt hat Tanger (20) an der Straße von Gibraltar Bedeutung erlangt. — Die Ge- biete östlich von Marokko, Algerien und Tunis, stehen unter der Herrschaft der Fran- zosen. Die größte Stadt, Tunis (170), ist hauptausgangsort des Rarawanenhandels. In der Nähe befinden sich die Ruinen von Rarthago, einer phönizischen Handelsstadt, die im Altertum große Bedeutung besaß. 2. Die Sahara. Durch Nordafrika erstreckt sich vorn Roten Meer bis zum Atlantischen Ozean eine ungeheure wüste, die Sahara (fast so groß wie Europa). Sie ist ein Hochland, das viele, ansehnliche Erhebungen besitzt. Ihre Südgrenze wird durch eine Linie ge- bildet, die man sich über den Tsadsee und den Nordpunkt des Niger gezogen denkt. Ausgedehnte Gebiete der Sahara erhalten jahrelang keinen Regen. Ein wolken- loser Himmel lagert über dem Lande. Daher erhitzt sich der Boden am Tage außer- ordentlich stark, während nachts die Temperatur zuweilen unter den Gefrierpunkt sinkt. Durch die Erwärmung dehnen sich die Felsen, die weite Flächen der wüste bedecken,
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