1909 -
Leipzig [u.a.]
: Teubner
- Autor: Lehmann, Richard, Franke, Max, Szymanski, Theodor, Lorenz, Paul, Schmeil, Otto
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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Naturgeschichte.
Iii
des Blattes weichen daher dem Knpralle des Windes leicht aus, und zwischen ihnen
sind viele Lücken vorhanden, durch die die Luft streichen kann.
K) Das junge, sehr zarte Blatt ist schneckenförmig eingerollt, wie ein an-
gefeuchtetes 5tück Zeug, das fest zusammengewickelt ist, verdunstet es daher auch viel
weniger Wasser, als wenn es ausgebreitet wäre, hat das junge Blatt den Erdboden
oder die Laubdecke zu durchbrechen, so sind die Fiederblättchen durch die Einrollung zu-
gleich gegen Verletzung geschützt. Beiden Aufgaben
dienen auch die braunen Schuppen. mit denen
das junge Blatt bedeckt ist (Beweis!).
4. Sporen. Bei älteren pflanzen findet man
auf der Unterseite der Blätter zahlreiche nieren-
förmige Häutchen, die anfangs von hellgrüner,
später von grauer und endlich von rotbrauner
Färbung sind. Sie bedecken, wie das Mikroskop
zeigt, eine Unzahl sandkorngroßer, gestielter
Kapfei"' "Us denen tm Spätsommer Diele braune
Körnchen hervortreten. (Gelangt eine solche Spore
auf geeigneten Boden, so bildet sich aus ihr ein blattartiger Körper (b. K.), aus dem
später eine junge Farnpflanze (j. F.) hervorgeht. Die Sporen dienen also der Vermehrung
des Farnkrautes. Daher werden uns auch folgende Tatsachen leicht verständlich:
ul Die Sporen bilden ein staubfeines Pulver, so daß sie durch den wind
leicht weithin verweht werden können (Bedeutung?).
b) Da die überaus zarten Sporenkapseln auf der Unterseite der Blätter
stehen, können die Sporen vom Kegen nicht verdorben werden.
o) Einen weiteren Schutz gewähren ihnen die nierenförmigen Häutchen. Bei
der Aussaat der Sporen wären diese aber von Nachteil (wieso?). Darum schrumpfen
sie kurz zuvor stark zusammen.
2. Ulasse. Moose.
Das goldene Frauenhaar.
1. Stengel. 2n feuchten Wäldern und auf Moorboden erreichen die Stengel der
zierlichen pflanze eine höhe von 30 cm. fln trockenen Stellen jedoch tritt uns das
Moos in niedrigen Nasen entgegen. Der Stengel stirbt vom unteren Ende aus allmählich
ab, während er oben beständig weiter wächst. Daher ist er auch nur am oberen Teile
mit grünen Blättern besetzt. Vas untere Stengelende ist mit zahlreichen braunen
haaren bedeckt, die die Stelle der fehlenden wurzeln vertreten.
2. Die Blätter haben die Form eines langgestreckten Dreiecks. Nehmen wir ein
Pflänzchen aus dem Boden, so falten sich die Blätter der Länge nach zusammen und
legen sich dicht an den Stengel. Daher verdunsten sie jetzt auch viel weniger Wasser als
vordem. Diese Stellung nehmen die Blätter bei trockener Witterung auch im Freien ein.
Bietet man einem Pflänzchen, das scheinbar vertrocknet ist, Wasser dar. so nimmt
es fein früheres Kussehen alsbald wieder an. Stellt man diesen versuch mit einem
Moosrasen an, so saugt sich dieser wie ein Schwamm schnell voll Wasser.
3. Sporenkapsel. Bei zahlreichen Pflänzchen erhebt sich auf dem Stengel
eine zierliche, vierkantige Kapsel, die mit einem grünen Pulver, den Sporen, an-
gefüllt ist. Sie wird von einem rot und gelb gefärbten, fingerlangen Stiele ge-