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1. Realienbuch - S. 25

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 25 Ii. Otto -er Grotze. 936 — 973. 1. Krönung zu Aachen. 3m Mer von 24 Jahren folgte (Dtto seinem Vater. Er war von hoher, edler Gestalt, hatte durchdringende Mgen und trug einen lang herabwallenden Bart. Zu Bachen wurde er durch den Erzbischof von Mainz gekrönt und gesalbt. Die deutschen herzöge versahen bei dem Brönungsfeste zum ersten Male die sogenannten Beichsämter. Der Herzog von Lothringen leitete als Lrzkämmerer die Festlichkeit; Eberhard von Franken, der einst Heinrich I. die Beichskleinodien überbracht hatte, setzte als Lrztruchseß dem Kaiser die Speisen vor; der Herzog von Schwaben reichte ihm als Erzschenk den Wein; der Herzog von Bayern sorgte als Erzmarschall sür Unterkunft der Bitter und Bosse. Daß sie dem Kaiser so dienten, war bedeutungsvoll. 3m Gegensatz zu seinem Vater Heinrich, betrachtete nämlich Otto die herzogswürde als ein Bmt, das er verleihen, aber auch nehmen konnte. 2. Otto bricht die Macht der Herzoge. Sachsen und Franken, die beiden Stämme, die dem Beiche bisher die Kaiser gegeben hatten, waren eifersüchtig aus- einander. Ein sächsischer Edler, der von Eberhard von Franken ein Lehen trug, ver- weigerte diesem die heeressolge. Ergrimmt darüber ließ Eberhard die Burg seines Lehns- mannes zerstören. Für diesen Landsriedensbruch belegte ihn Otto I. mit einer hohen Geldstrafe. Da griff Eberhard zu den kvassen. Ein älterer Halbbruder Ottos, sowie sein jüngerer Bruder Heinrich und sein Schwager, der Herzog von Lothringen, schlossen sich der Empörung an. Ottos Halbbruder, der mit dem ihm zugefallenen Erbe nicht zu- frieden war, hatte sich der alten Eresburg bemächtigt. Er wurde aber, als Ottos Brieger die Feste erstürmten, ritterlich kämpfend am Bltare der Burgkapelle durch einen Lanzen- stich getötet. Eberhard von Franken und der Herzog von Lothringen verloren bei einem Überfall am Bheine gleichfalls das Leben. Bun mußte sich auch Ottos Bruder Heinrich unterwerfen. Er empörte sich aber später noch mehrmals und faßte sogar mit einigen Ge- fährten den Plan, denbaiser am Osterfeste in Ouedlinburg zu ermorden. Der Anschlag wurde jedoch verraten. Heinrich mußte fliehen, während seine Genossen hingerichtet wurden. Zum kveihnachtsseste erschien er in Frankfurt a. M. und bat Otto um Verzeihung. (Gedicht: Bönig Otto und sein Bruder Heinrich.) von der Zeit an hat er seinem Bruder treu gedient. — Buch der Bayernherzog empörte sich, wurde aber besiegt und abgesetzt. Um ein einheit- liches Beich zu schaffen, gab Otto die Herzogtümer feinen verwandten: sein Bruder Heinrich erhielt Bayern, sein Schwiegersohn Bonrad Lothringen,' sein Sohn Ludolf Schwaben. Sein Stammland Sachsen behielt Otto zunächst selbst, verlieh es aber später an Hermannbillung, einen Edlen aus alter sächsischer Familie. (Lesestück: Dtto I. und Hermann Billung.) Franken blieb ohne eigenen Herzog. Dtto forderte von den herzögen strengen Gehorsam und duldete nicht, daß sie ihre Würde auf ihre Nachkommen vererbten. Er bestellte Pfalzgrafen, die die herzöge und Grafen überwachen und die königlichen Bechte wahr- nehmen mußten. 3. Krieg gegen §lawen und Böhmen. Mit Hilfe Hermann Villungs und des Markgrafen von Meißen unterwarf Otto die Slawen bis zur Oder und zwang sie, ihm Bbgaben zu zahlen. Das Land der vertriebenen Häuptlinge schenkte er tapferen Vasallen, die sich in dem eroberten Gebiete niederließen und feste Burgen bauten. Deutsche Bnsiedler, Baufleute und Priester folgten ihnen. 3n Havelberg und Branden- burg wurden Bistümer gegründet, die später mit andern Bistümern das Erzbistum Magdeburg bildeten. Der Herzog von Böhmen wurde gezwungen, dem Kaiser den Lehns-
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