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1. Realienbuch - S. 109

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 109 — Rn demselben Tage hatte aber Napoleon der Hauptarmee bei Dresden eine schwere Niederlage beigebracht und sie in die böhmischen Grenzgebirge zurückgeworfen. Um sie völlig abzuschneiden, sandte er ihr eine Truppenabteilung in den Nucken. Diese wurde jedoch am folgenden Tage vom General von Kleist vollständig eingeschlossen, so daß sie sich gefangen geben mußte. — Napoleon machte noch einen zweiten versuch, Berlin zu nehmen, und sandte seinen tüchtigsten Feldherrn gegen Vernadotte. Rbermals suchte dieser einer Schlacht auszuweichen, aber Bülow und Tauentzien stellten sich bei Dennewitz, nörd- lich von Wittenberg, den Franzosen entgegen und erfochten einen entscheidenden Sieg. e) Die Völkerschlacht bei Leipzig. (Gedicht: Die Leipziger Schlacht.) Nach der Schlacht an der Katzbach hatte Blücher bei Wartenburg, wo Hort in einem glänzenden Nacht- gefechte den Übergang erzwang, die Elbe überschritten. Die Heere der Verbündeten bildeten nunmehr einen großen nach Westen offenen Halbkreis um Napoleon, der seine Truppen bei Leipzig zusammengezogen hatte, hier kam es am 16. und 18. Oktober 1813 zur großen Entscheidungsschlacht, in der über 1/2 Million Soldaten fast aller Völker Europas um den Sieg rangen und über 1000 Nanonen gegeneinander donnerten. Im Süden von Leipzig entbrannte um das Dorf Wachau ein furchtbarer Nampf, und es gelang Napoleon wiederum, Erfolge zu erringen. Im Norden der Stadt aber, bei Möckern, erfocht Blücher einen blutigen Sieg. Fünfmal wurde das Dorf von I)oris heldenmütigen Truppen, die hier ungeheure Verluste erlitten, genommen, aber erst beim sechsten Male konnten sie sich darin halten. Rm 17. Oktober, einem Sonntage, ruhten die Waffen. Napoleon versuchte, mit seinem Schwiegervater, dem Kaiser von Österreich, zu unterhandeln, wurde jedoch abgewiesen. Der 18. Oktober brachte die Entscheidung. Die Verbündeten nahmen nach hartnäckigem Kampfe das stark besetzte Dorf Probstheida und warfen die Franzosen auf Leipzig zurück; Kapoleon mußte den Rückzug antreten. Sächsische und württembergische Truppen, die nicht mehr für den fremden Eroberer ihr Blut vergießen wollten, waren während der Schlacht zu den Verbündeten übergetreten. Bayern hatte sich schon acht Tage vorher von Napoleon losgesagt. — Rm 19. Oktober wurde Leipzig erstürmt; Königsberger Landwehr drang zuerst in die Stadt. Um die verbündeten Truppen aufzuhalten, befahl Napoleon, die über die Elster führende Brücke zu sprengen. Sie flog aber zu früh in die Luft, und Tausende von Franzosen gerieten dadurch in Gefangenschaft oder fanden in den Fluten des Flusses ihren Tod. Die drei Monarchen zogen unter dem Jubel der Bevölkerung in Leipzig ein. Rlexander 1. umarmte Blücher auf offenem Marktplatze und nannte ihn den „Befreier Deutschlands". Friedrich Wilhelm Iii. be- förderte den alten Helden zum Feldmarschall. — Napoleon floh mit der geschlagenen Rrmee dem Nheine zu. Ein bayrisches Heer versuchte, ihm den weg zu verlegen, wurde aber von ihm zur Seite gedrängt. Der Rheinbund löste sich auf. I) Das Kriegsjahr 1814. Nach der Schlacht bei Leipzig unterhandelte der Kaiser Franz mit Napoleon über den Frieden. Blücher und die preußischen Generale fürchteten, daß „die Feder verderben werde, was das Schwert errungen". Rber die Verhandlungen scheiterten an Napoleons maßlosen Forderungen, und der Kampf wurde wieder aufgenommen. Blücher überschritt in der Neujahrsnacht bei Laub den Rhein; die andern Heere folgten, und der Krieg wurde nach Frankreich hineingetragen. Napoleon zeigte sich noch oft als der alte Meister der Kriegskunst und brachte den verbündeten Heeren mehrere blutige Niederlagen bei. Nur dem vorwärtsdrängen Blüchers war es zu danken, daß die Verbündeten Ende März 1814 vor Paris standen. Rm 31. März 1814 zogen die drei Monarchen in Frankreichs Hauptstadt ein.
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