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1. Realienbuch - S. 111

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. Ili höchste gestiegen war, konnten die preußischen Truppen in die Schlacht eingreifen, und bald löste sich das feindliche Heer zu wilder Flucht auf. Lei dem Gutshofe Belle Alliance (schöne Vereinigung) trafen Wellington und Blücher freudig bewegt zusammen. Gneisenau aber, der die Verfolgung leitete, setzte „den letzten hauch von Mann und Boß" daran, das geschlagene französische Heer nicht zur Buhe kommen zu lassen. Napoleon selbst ent- ging mit Mühe der Gefangennahme; sein wagen fiel preußischen Beitern in die Hände. Dieser eine Sieg entschied den Feldzug. Zum zweiten Male zogen die verbündeten Monarchen an der Spitze ihrer siegreichen Heere in Paris ein. I) Der zweite pariser Friede und Napoleons Ende. Frankreich mußte 560 Millionen Mark Briegskosten zahlen und alle geraubten Bunstschätze herausgeben. Elsaß-Lothringen behielt es aber. Der Bönig Ludwig Xviii. kehrte auf den Thron zurück. — Napoleon wurde von neuem zur Abdankung gezwungen und auf Beschluß der verbündeten Mächte nach der kleinen Felseninsel St. Helena (westlich von Afrika) verbannt. Dort ist er bis zu seinem Tode (1821) von den Engländern sorgfältig bewacht worden. 12. Der Wiener Kongreß und der Deutsche Bund. Auf dem wiener Bongresse trat wieder das Bestreben Österreichs hervor, Preußen nicht zu Macht und Ansehen kommen zu lassen. Obgleich es in den Befreiungskämpfen die größten Opfer gebracht hatte, erhielt es weniger Gebiet, als es vor 1806 besessen hatte. Es mußte Ansbach-Bayreuth an Bayern und Ostfriesland an Hannover abtreten. Dafür bekam es die Hälfte von Sachsen, so- wie den größten Teil der jetzigen Provinzen Westfalen und Rheinland. Gegen das Herzog- tum Lauenburg a. E. tauschte es das schwedische Vorpommern ein, so daß seit 1815 ganz Pommern preußisch ist. (S. 87,4 u. Barte!) von seinen polnischen Besitzungen wurden ihm nur Danzig, Thorn und Posen zurückgegeben; der Best fiel an Bußland. Preußen war durch Hannover, Burhessen und andre Staaten in eine große östliche und eine kleine westliche Hälfte gespalten, so daß ihm ein Brieg, in dem diese Länder sich feindlich verhielten, große Gefahr bringen konnte. Es war aber durch den wiener Bongreß wieder ein vorwiegend deutsches Land geworden. — Das deutsche Baiserreich wurde nicht wieder aufgerichtet. An seine Stelle trat der „Deutsche Bund", zu dem Österreich, die fünf Bönigreiche Preußen, Bayern, Württemberg, Hannover und Sachsen, sowie dreißig Bleinstaaten und vier freie Städte, im ganzen 40 Glieder, gehörten. Die Angelegenheiten Deutschlands sollten durch Vertreter der Begierungen aller deutschen Länder gemeinsam beraten werden. Dieser „Bundestag", in dem Österreich den Vorsitz führte und den meisten Einfluß besaß, trat in Frankfurt a. M. zusammen. So blieb Deutschland ohne Einheit und Ober- haupt in viele selbständige Staaten zerrissen, unter denen die beiden alten Gegner, Österreich und Preußen, den Vorrang zu gewinnen trachteten. 13. Die heilige Allianz. Das deutsche Volk war durch diese Gestaltung des Reiches enttäuscht. Als auch das versprechen, eine Verfassung zu geben, d. h. das Volk durch gewählte Abgeordnete an der Regierung der Staaten teilnehmen zu lassen, nur von wenigen Fürsten gehalten wurde, stieg die Unzufriedenheit unter den gebildeten Bevölkerungsschichten in hohem Maße. Alexander L, Franz I. und Friedrich Wilhelm Iii. hatten während der Befreiungskriege ein Bündnis, die „heilige Allianz", geschloffen, in dem sie „Regierung ihrer Länder in christlichem Geiste" gelobten. Der österreichische Minister Metternich benutzte diesen Bund, um alle Bestrebungen zu unterdrücken, die auf freiheitliche Einrichtungen und auf Deutschlands Einigung hinzielten. Über 30 Jahre übte er in ganz Deutschland einen unheilvollen Einfluß aus. Er verhinderte, daß Friedrich Wilhelm Iii. eine Volksvertretung berief, so daß es in Preußen nur zur Bildung
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