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1. Realienbuch - S. 31

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iv Naturlehre. 31 14. Leitung der Wärme, a) halten wir eine Stricknadel oder ein Geldstück in eine Flamme, so werden sie in kurzer Zeit unerträglich heiß. Lin brennendes Streichholz aber können wir so lange hallen, bis die Flamme unsre Hand fast berührt. — Hn einen Kupferstab und an einen gleich langen Glasstab kleben wir mit Wachs kleine Lon- oder Schrotkugeln in gleichen Abständen an. hierauf be- festigen wir die Stäbe so, daß sie mit ihren freien Enden zusammenstoßen. Erwärmen wir sie endlich an dieser Stelle (Fig. 35), so beobachten wir, daß die Kugeln sich nacheinander ablösen, und zwar die an dem Kupferstabe viel schueller als die an dem Glasstabe. — Alle diese Tatsachen zeigen uns, daß sich die Wärme in den Körpern von Teilchen zu Teilchen fortpslanzt, daß aber die Körper die Wärme nicht gleich schnell leiten. Es gibt vielmehr gute und schlechte Wärmeleiter. Als die besten Wärmeleiter haben sich die Metalle erwiesen (nenne einige!). Zu den schlechtesten Wärmeleitern gehören Luft und alle lockeren Körper, z. B. holz, Sägespäne, Stroh, Laub, Asche, haare, wolle, Federn, Schnee, Eis, Wasser. In der Mitte stehen u. a. Glas, Ofenkacheln, Porzellan, Steine, Seide, Leinwand. b) Der eiserne Keifen eines Wagenrades fühlt sich im Winter kälter an als das holz der Speichen. Auch zwischen der Klinke und den holzteilen der Tür beobachten wir denselben Unterschied. Das gut leitende Eisen entzieht nämlich unsrer Hand mehr Wärme als das schlecht leitende holz. Bringen wir im Winter einen Hammer aus der warmen Stube ins Freie, so kühlt sich der eiserne Kopf viel schneller ab als der Holzstiel. — Aus diesen Beobachtungen erkennen wir, daß gute Wärmeleiter die wärme schneller aufnehmen und sie auch schneller abgeben als schlechte Wärmeleiter. e) hierauf beruht die verschiedene Verwendung der Stoffe im täglichen Leben. Eiserne und kupferne Gefäße benutzt man, um die Speisen schnell zu kochen; in Ton- oder Porzellangeschirr dagegen bringt man sie auf den Tisch. In Bäumen, die rasch warm werden müssen, verwendet man eiserne Ofen; Kachelöfen aber setzt man in Zimmer, die längere Zeit warm bleiben sollen. Feuerhaken, Bügeleisen usw. ver- sieht man mit holz- oder Ledergriffen, heiße Töpfe faßt man mit einem Tuche an. Im Winter trägt man wollene Kleider oder pelze. Auch versetzt man im Winter die Kellerfenster und umwickelt die Pumpenrohre mit Stroh. Gute Wärmeleiter benutzen wir also, um die Wärme schnell zu verbreiten, schlechte dagegen, um uns vor Wärmeverlust zu schützen, oder um wärme (bezw. Kälte) zurückzuhalten. Führe andre Beispiele an! 15. Strahlung der Wärme, a) Treten wir an einen stark geheizten Ofen oder an ein offenes Feuer, so wird uns die wärme bald unerträglich, wenn wir aber einen (Ofen-)Schirm zwischen uns und jene Wärmequellen stellen, dann verschwindet das lästige Wärmegefühl augenblicklich. Die wärme des Ofens oder des Feuers ist also direkt und nicht durch Vermittlung der Luft zu uns gelangt. Im Gegensatz zur Wärmeleitung nennen wir diesen Vorgang Wärmestrahlung. Auch die Sonnenwärme verbreitet sich durch Strahlung; daher ist die Temperatur „in der Sonne" höher als „im Schatten".
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