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1918 -
Bielefeld [u.a.]
: Velhagen & Klasing
- Autor: Kahnmeyer, Ludwig, Schulze, Hermann
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 281
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Weltkrieg
- Inhalt: Zeit: 1914-1918
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
7
I .
tiefem Schmerze sah er, wie sein Volk unter der Knechtschaft seufzte und sich
nach Freiheit sehnte. Da rief er heimlich mehrere Stammesfürsten zusammen
und verabredete mit ihnen die Befreiung des Vaterlandes. Varus aber glaubte,
Hermann sei im Herzen ein Römer, und lud ihn öfter zu Tische. Zwar warnte
ihn Segest, ein römerfreundlicher Deutscher, und sagte: „Traue Hermann nicht,
er ist ein Verräter!" Aber Varus achtete nicht darauf; denn er hielt die War-
nung des „plumpen Deutschen" für rachsüchtige Verleumdung. (Hermann hatte
dem Segest die Tochter Thusnelda geraubt.)
4. Schlacht im üeutoburger Malcle. 9 n. Chr. Bald darauf erhielt 9 n.
Varus die Kunde von dem Aufstande eines deutschen Stammes an der Ems. Cßr.
Heimkehr der Deutschen aus der Schlacht im Teutoburger Walde.
Gemälde von P. Thumann. Photographie-Verlag von Franz Hanfstaengl in Manche«.
M
i r
Das war so geplant worden, um Varus und sein Heer recht tief in die Wälder
hineinzulocken. Arglos brach er aus seinem Lager auf und zog ohne strenge
Ordnung und mit vielem Gepäck durch den dichten Wald an der Weser dahin.
Hier aber fielen die Germanen aus dem Dickicht des Waldes die Römer an,
anfangs einzeln, dann in dichten Haufen. Kämpfend erreichten die Römer einen
freien Platz, wo sie ihr Nachtlager aufschlugen. Am folgenden Tage zogen sie
weiter und kamen (wahrscheinlich bei Detmold) in den Teutoburger Wald.
Der Wald war dicht und voll riesiger Baumstämme. Ein furchtbarer Sturm
brauste durch das Dickicht. Der Regen floß in Strömen herab. Der schlüpfrig
gewordene Boden und die umgestürzten Baumstämme gestatteten den Römern
nur unsichere Schritte. Desto mutiger waren die Deutschen. Aus jedem
Busche drangen sie hervor, von jedem Baume schossen sie Pfeile ohne Zahl
auf die erschrockenen Römer herab. Erst die Nacht machte dem wütenden
Kampfe ein Ende. Aber nicht lange konnten die ermatteten Römer ruhe«;