1918 -
Bielefeld [u.a.]
: Velhagen & Klasing
- Autor: Kahnmeyer, Ludwig, Schulze, Hermann
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 281
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Weltkrieg
- Inhalt: Zeit: 1914-1918
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
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3. Das £angobardenreicb. Schon im Jahre 568 eroberten die Lango-
barden (aus dem heutigen Brandenburgischen und Lüneburgischen) unter ihrem
Könige Alboin den größten Teil Italiens und gründeten hier das lombardische
Königreich mit der Hauptstadt Pavia. Mit dem Zuge der Langobarden endete
die Völkerwanderung.
Iv. Sründung des?ranlrenrslckes und Einführung des
Christentums in Deutschland.
1. Chlodwig. 500 n. Chr.
1. Gründung des ^rankenreicbes. Unter den neuen Reichen, die durch
die Völkerwanderung entstanden, wurde bald das Frankenreich das mächtigste.
Es lag im nördlichen Gallien und zu beiden Seiten des Niederrheius. Anfänglich
wohnten die Franken östlich vom Rhein, drangen aber alliuählich über den
Strom nach dem nördlichen Gallien vor. Sie waren gefürchtete Krieger und
galten den Feinden als die grausamsten und treulosesten aller Menschen. Ur-
sprünglich zerfielen sie in viele einzelne Stämme oder Gaue. Jeder Gau
wählte sich einen eigenen König. Dieser trug zum Zeichen seiner Herrschaft über
dem lang herabwallenden Haupthaar einen goldenen Ring; die übrigen Franken
schoren ihr Haar kurz. Der erste König, der die einzelnen Reiche zu einem großen
vereinte, war Chlodwig, aus dem Geschlecht der Merowinger.
2. Chlodwigs Bekehrung. Zwischen Vogesen und Lech wohiiten die
Alamannen. Sie waren wegen ihrer Räubereien sehr gefürchtete Nachbarn.
Chlodwig griff sie an und besiegte sie am Oberrhein (früher meinte man, bei
Zülpich). Schon neigte sich das Glück auf die Seite der Alamannen. Da gedachte
Chlodwig an den mächtigen Christengott, von dem ihm seine Gemahlin Chlothilde,
eine Christin, erzählt hatte, und rief: „Hilf mir, Jesus Christus! Ohumächtig
sind meine Götter. Wenn du mir in der Not beistehst, will ich an dich glauben."
Bald darauf wandten sich die Alamannen zur Flucht. Ihr König war gefallen,
und Chlodwig verkündete seiner Gemahlin den Sieg mit den Worten: „Chlodwig
hat die Alamannen und Chlothilde den Chlodwig besiegt." Dann ließ er sich
vom Bischof Remigius unterrichten und empfing am Weihnachtstage mit noch
3000 edlen Franken zu Reims die heilige Taufe. Von da an breitete sich das
Christentum im Frankenreiche schnell aus. (Ged.: Die Schlacht bei Zülpich.)
Bei der Taufe Chlodwigs sprach Remigius: „Beuge, stolzer Franke, demütig deinen
Nacken. Bete an, was du verbrannt, und verbrenne, was du angebetet hast." Der Papst
nannte ihn den „allerchristlichsten König". Doch war Chlodwigs wildes Herz nicht ge-
bessert worden. Er blieb roh und sicherte sich und seinen Nachkommen die Herrschaft
durch grausame Ermordung aller übrigen Frankenfürsten.
2. Die fränkischen F)ausmeier,
1. Karl flßartell. 732. Die Nachfolger Chlodwigs waren teils grausame
Tyrannen, teils feige Schwächlinge. Sechs fränkische Könige kamen in 40 Jahren
durch Mord und Gift um. Zuletzt versanken die Merowinger immer mehr in
Trägheit und Genußsucht und waren nur noch Schattenkönige. Um die Regierung
kümmerten sie sich nicht, sondern überließen sie dem Hausmeier, der ihre Güter