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1. Realienbuch - S. 118

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I 118 schicken." Der Freiherr von Lützow bildete zu Breslau eine Freischar, die sich aus den vornehmsten Jünglingen zusammensetzte. Man nannte sie „die Schar der Rache". Ihre schwarze Uniform deutete die Trauer um das ge- knechtete Vaterland an. Auch der Dichter Körner, der Sänger von „Lützows wilder, verwegener Jagd", gehörte ihr an. Wer kein Geld hatte, legte seine Schmucksachen auf den Altar des Vaterlandes. So wurden 160000 goldene Trauringe eingesandt. Dafür erhielten die Geber eiserne mit der Inschrift: „Gold gab ich für Eisen 1813." Ein junges, armes Mädchen, Ferdinande von Schmettau, ließ sich ihr schönes Haar abschneiden und legte die 9 A, die sie dafür gelöst hatte, auf den Altar des Vaterlandes. Auch die heldenmütige Eleonore Prohaska soll hier nicht vergessen sein, die in Männer« kleidung unter dem Namen August Renz unter die Lützowschen Jäger ging und ihr Herz- blut für das Vaterland opferte. 1813 2. Grob-Görtd>en und Bautjen. 1813. Bald rückte Napoleon mit einer großen Macht heran. In der weiten Ebene von Leipzig kam es bei Groß-Görschen (2. Mai) zur Schlacht. Die Freiwilligen bestanden hier ruhm- voll die erste Feuerprobe. Die Schlacht blieb unentschieden, aber die Russen beschlossen in der Nacht den Rückzug. Leider wurde hier der edle Scharnhorst verwundet. Er starb einige Wochen später zu Prag, wohin er sich hatte bringen lassen, um Österreich zur Teilnahme an dem Kampfe zu bewegen. (Ged.: Auf Scharnhorsts Tod, von Schenkendors.) Noch einmal rangen die beiden Heere bei Bautzen miteinander. Napoleon gewann ein mit Leichen besätes Schlacht- feld, aber nicht ein einziges Geschütz. „Wie?" rief er entrüstet aus, „nach solcher Schlächterei keine Erfolge? Nicht einmal den Nagel von einer Kanone lassen sich die Preußen nehmen!" 3. Maffensrillkland. Jetzt wurde ein sechswöchiger Waffenstillstand ab- geschlossen. Während desselben traten Österreich und Schweden dem Bunde gegen Napoleon bei. Nun wurden drei große Armeen gebildet: 1) die Nordarmee unter dem Kronprinzen Bernadotte von Schweden, 2) die schlesische Armee unter Blücher und 3) die Hauptarmee unter Schwarzenberg in Böhmen. 4. Blöcken war bei Beginn der Freiheitskämpfe bereits 70 Jahr alt, doch stand er noch in voller Manneskraft, „ein Jüngling im weißen Haar." „Mich juckt's in allen Fingern," schreibt er 1813, „den Säbel zu ergreifen. Wenn wir jetzt nicht alles Schelmfranzosenzeug mitsamt dem Bonaparte vom deutschen Boden vertilgen, so scheint mir kein deutscher Mann des deutschen Namens wert zu sein . . . Darum, so sage ich: Marsch, auf und dem Feind in die Rippen." 5. Grob-Beeren. Gleich nach Beendigung des Waffenstillstandes ging der Kampf von neuem los. Ein französisches Heer marschierte gerade auf Berlin zu und war nur noch 15 km davon entfernt. Der ängstliche Bernadotte wollte ausweichen; Bülow aber sagte: „Ich gehe nicht zurück; vor Berlin sollen unsere Knochen bleichen." Bei Groß-Beeren kam es zur Schlacht. Der Regen hatte das Pulver verdorben; die Gewehre gingen nicht los. Die Landwehrleute aber drehten die Gewehre um und schlugen mit dem Kolben drein. „So flutscht et bäter!" riefen sie und schlugen den Feind in die Flucht. In Berlin war großer Jubel. Tausende strömten auf das nahe Schlachtfeld hinaus, brachten den tapferen Kriegern Speise und Trank, nahmen die Verwundeten mit in ihr Haus und pflegten sie.
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