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1. Realienbuch - S. 56

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
H 56 Auch an Bodenschätzen ist die Kolonie reich. Kohlen am Nyassa-See, Goldlager am Viktoria-See; ferner Platina, Graphit, Granaten, Glimmer. Wichtige Handels- artikel sind außerdem Elfenbein und Kopal, ein bernsteinähnliches Harz. c) Verkehrsmittel, F)auptorte. Feste Landstraßen sind noch wenig vor- handen. Die Neger tragen die Waren aus ihren Kopsen. Im Binnenlande sind fast nur Hüttendörfer der Eingeborenen und vereinzelte deutsche Stationen. Die wichtigster, Küstenorte sind Dar-es-Satzm (Stätte des Friedens) mit vortreff- lichem Hafen, Sitz des Gouverneurs (25 T.>, Bagamoyo (15 T.), Tanga (8 T), Lindi (41/* T). Von Tanga, dein besten Hafen im Norden, führt eine Eisenbahn ins innere Usambaragebiet. die bis zum Kilima-Ndscharo durchgebaut werden soll. Die durch die Mitte der Kolonie führende von Dar es-Saläm ausgehende Eisenbahn ist bis zum Tanganjika-See durchgeführt. Eine dritte Bahnlinie von der Küste zum Njassa-See ist im Bau. 2. Deuttch-Südwestafrika, die zweitgrößte unserer Kolonien, ist 1 7a mal so groß als Deutschland, hat aber nur 200000 Einwohner. Wie kommt das? Die Küste ist wenig gegliedert und wegen der starken Brandung schwer zugänglich. Die Versuche, durch Anlegung einer 500 m langen Mole in Swakopmund die Landungsverhältnisse zu verbessern, haben sich nicht bewährt. Eine neue Laudungs- brücke ist hergestellt. Ein niedrere Tagereisen breiter Wüstengürtel erschwert das Ein- dringen in das Innere. Dieser Küstenstrich ist regenarm. Zwar herrschtlw-Wind vor, aber da die Dunstmassen, die er mit sich führt, infolge einer kalten Meeresströmung meist kühler sind als die über dem Gestade ruhende Luft, so kommen sie nicht zur Ab- kühlung und zum Niederschlag. Tau und Nebelniederschläge bringen einige Feuchtigkeit. Auch die das innere bedeckende terrassenförmige Hochebene, aus der einzelne Gebirgszüge (Karasgebirge 2000 m) hervorragen, ist nur mangelhaft bewässert. Sie erhalt im afrikanischen Sommer (Oktober —April) in der Zeit von Januar bis April selten und dann wolkenbruchartigen Regen. Die meisten Flüsse, die sich in den Atlantischen Ozean ergießen, liegen fast das ganze Jahr trocken da. Eine Ausnahme machen die beiden Grenzfliisse Orange und Kunene. Infolge der mangelhaften Bewässerung bildet das Binnenland im Süden eine fast baumlose, nur für Viehzucht geeignete Gras- und Buschsteppe, die nur an den Trockenbetten der Flüsse andauerndes Grün und hier und da auch einige Bäume (Akazien) hat. Der etwas guellenreichere Norden ist fruchtbarer, hat besseren Gras- wuchs und vereinzelt Wälder, in denen Afsenbrotbaum und Fächerpalme vorkommen. Die im Lande vorkommenden Bodenschätze: Kupfer, Marmor, Gold und Edelgestein (Diamanten) können wegen der mangelhaften Verkehrsverhältnisse noch nicht genügend ausgebeutet werden. Das wichtigste Verkehrsmittel ist augenblicklich noch wie im Kapland der Ochsenwagen. Von Swakopmund führt eine Eisenbahn nach der Hauptstadt Windhuk, eine andere in das ergiebige Kupfergebiet Olavi. Lüderitzbucht, der Zukunftshafeu Südwestafrikas, erschließt durch eine Eisenbahn den Süden. Ausgeführt werden Diamanten, Kupfer und Marmor. Die Bewohner. In der Mitte des Landes, in Damaraland, wohnen die schwarzbraunen Herero, südlich von ihnen die mehr gelbfarbigen Nama, nördlich im Ovamlande die Ovambo. Die Nama, die einst das ganze Land besaßen, gehören zum Stamme der Hottentotten. Sie sind klein, häßlich, ungemein träge und machen in der Not häusig räuberische Einfälle in das Land ihrer nördlichen Nachbarn. Die Herero, ein kräftiger Volksschlag, treiben etwas Ackerbau, meist
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