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1. Realienbuch - S. 92

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Ii - 92 - Vorderindien. (8mal so groß wie Deutschland — 300 M. auf 1 qkm 64.) 1. Der Himalaja (b. h. Schneewohnung) bildet den steilen Nordrand Vorderindiens. Er ist das großartigste Gebirge der Erde und bedeckt einen drei- zehnmal so großen Raum wie die Alpen. Auch besitzt er den höchsten Berg der Erde, den Mount fmauntf Everest, dessen Gipfel fast die doppelte Höhe des Montblanc erreicht (8800 m). Wer vom Südfuße des Himalajagebirges bis zum Kamme aufsteigt, durchwandert in kurzer Zeit gleichsam alle Zonen der Erde. In einem Hochtale des Himalaja liegt in einem „Garten des ewigen Frühlings" Kaschmir, das durch seine Schalwebereien berühmt ist. 2. Das Tiefland von Hindollan wird im Westen vom Indus, im Osten vom Ganges durchstossen. Die Jndusebene ist mit Ausnahme der Benares. Nach einer Original-Aufnahme der Photoglob-Co. in Zürich. Flußufer ein ödes, wasserarmes Steppengebiet, die Gangesebene dagegen wegen ihrer reichlichen Niederschläge und der jährlichen Überschwemmungen sehr fruchtbar und dicht bevölkert (190 E. auf 1 qkm). Seiner befruchtenden Kraft wegen halten die Hindu den Ganges für einen heiligen Fluß. Der Kranke hofft in seinen Fluten zu genesen, der Gesunde wünscht darin zu sterben. Daher sind auch seine Ufer bei Sonnenaus- und -Untergang mehrere hundert Meilen entlang von Badenden und Betenden belebt, und Tausende pilgern jährlich nach Senlres und Hlubabad, um in den heiligen Fluten zu baden und sich von Sünden rein zu waschen.
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