1901 -
Breslau
: Hirt
- Autor: ,
- Hrsg.: Nowack, Hugo, Sieber, Hermann, Steinweller, F., Paust, J. G., Rohn, R. A.
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Simultanschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
Die außerdeutschen Länder Europas.
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gleiche die Mündung der Alpcnssröme miteinander! 5. Welche Alpenpässe haken schon
seit alter Zeit Bedeutung? 6. Vergleiche L't. Gotthard und Fichtelgebirge! 7. Welche
Flüsse kommen vom L't. Gotthard'?
§ 52. a. 3>te Schweiz ist ein Gebirgs- und Hochland. Den S. und O.
füllen Alpenketten. Zwischen dem Schweizer Jura und den Alpen liegt die
fruchtbare Schweizer Hochebene. Die Schweiz wird bewässert vom Rhein und
dessen Nebenflüssen (Aare (Aars mit Neuß), dem Rhone srüns, dem Inn. Die
bekanntesten Seen sind: der Genfer-, Neuenburger-, Vierwaldstätter-, Züricher-
und Bvdensee. Schweizer Butter und Käse sind berühmt. In der Ostschweiz
wird Baumwolle, in Zürich und Basel Seide verarbeitet; in Genf, Neuenburg
und in den Dörfern des Jura blüht die Fabrikation von Uhren und Schmuck-
sachen, und im Berner Oberlande ist die Holzschnitzerei hoch entwickelt.
3aj der Bewohner sind Deutsche, >/< Franzosen und Italiener. Die Schweiz ist
ein Bundesstaat von 25 Kantonen. Die Schweizer sind kräftig, behend, tapfer, haben
einen biederen Sinn, ein frommes Gemüt, einfache Sitten und zeigen Liebe zur Freiheit
Bern (50), Bnndesstadt, Universität. Genf (80), Uhrenfabrikation, herrliche Lage,
mildes Klima. Lausanne flvßans, herrliche Lage. Neuen bürg, am gleichnamigen
See. Basel (80), Handel, Universität. Schaffhausen, Rheinfall.' St. Gallen, früher
Kloste.r. Zürich (130), Universität. Luzern, Handel.
b. Jas Jürstenlum Liechtenstein, am obern Rhein, südl. vom Bodensee
mit dem Hauptorte Vaduz svadüzs.
§ 53. Iie Ionan kommt vom Schwarzwalde, wird bei Ulm schiffbar
und erreicht bei Regensburg ihren nördlichsten Punkt. Das Stück zwischen
Linz und Wien ist der schönste Teil des ganzen Stromes. Von Wien bis zur
Preßburger Pforte fließt die Donau durch die Österreichische Tiefebene. —
Während die Donau bis Preßburg vorwiegend auf einer Hochebene dahiitfloß,
durchströmt sie in ihrem mittleren Lnllfe die Uitgarische Tiefebene. Unter-
halb Preßburg bildet sie die große und kleine fruchtbare Insel Schütt. —Ober-
halb Ofen-Pest macht sie ein Knie und fließt nach S. Bei Orsova sorschowas
treten die Berge zu beiden Seiten wieder nahe an den Strom und verengen
das Bett (Eisernes Thor). — Im Unterlauf fließt die Donau in einem
flachen Bogen ebenfalls durch Tiefland und mündet nach einem 2900 km
langen Laufe in vielen Armen in das Schwarze Meer. — Den größten Wasser-
reichtum erhält die Donau durch die rechten Nebenflüsse; diese sind: Iller,
Lech, Isar, Inn mit Salzach, Traun, Enns. Leitha, Raab, Drau,
mit Mur, Sau oder Save. Auf der linken Seite fließen in die Donau:
Altmühl, Naab, Regen, March, Theiß mit Maros sschs.
§ 54. Iie Karpaten ziehen sich von Preßburg in einem großen Bogen
bis zum Durchbruchsthvr bei Orsova. Teile derselben sind: 1. Die Kleinen
Karpaten, von der Donau bis zur Weichsclguelle. 2. Die Central-
karpaten mit der Lomnitzer und Gerlsdorfer Spitze, 2700 m hoch. Der
Kern dieses Gebirges hat steile gezackte Gipfel und ist eine öde, fast unbe-
wohnte Gebirgswildnis. Diesem Zuge sind im N. die Beskiden vorgelagert.
Im S. davon liegt das an Gold und Silber (Kremnitz, Schemnitz) reiche
Ungarische Erzgebirge. 3. Das Karpatische Waldgebirge. 4. Das
Sieben bürgische Hochland, von hohen Raudgebirgen eingefaßt. Nach der
Walachei führt ein tiefeingeschnittener Paß, der Rote Turm-Paß. — Der
ganze Karpatenzug ist reich an Salz und Metallen.
8 55. Iie Österreichisch-Ungarische Monarchie. s/4 derselben liegt
im Gebiet der Donau, im Gebiet der Elbe, Oder, Weichsel, des Tniesters,
der Etsch, des Rheines. Nur ein kleiner Teil stößt an das Meer (Adriat.