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1. Nr. 19 - S. 63

1901 - Breslau : Hirt
Friedrich Barbarossa. — Das Leben im Mittelaller. öü zwei Herzogtümern belehnt worden und so der mächtigste Fürst im Reiche. Ohne seine Hilfe war Friedrich seinen Gegnern kaum gewachsen; trotzdem wagte der Kaiser die Schlacht bei Legnano 1176. Er wurde geschlagen und galt selbst für tot; erst nach drei Tagen kam er wieder zu den Seinen. — Jetzt schloß der Kaiser Frieden mit dem Papste und den lombardischen Städten. Diese erkannten zwar Friedrichs Oberhoheit an, behielten aber viele Freiheiten. 3. Die Bestrafung Heinrichs war Friedrichs nächste Sorge. Daheinrich nicht vor dem Reichstage erschien, so wurde er in die Acht gethan und verlor seine Länder. Bayern erhielt Otto von Wittelsbach, der Stammvater des bayrischen Herrscherhauses. Sachsen wurde geteilt. Nach zweijährigem Kampfe unterwarf sich Heinrich und erhielt Braunschweig und Lüneburg zurück. 4. Zu einem großen Friedensfeste wurde der Reichstag, den Friedrich 1184 zu Mainz hielt. Hier erschienen die deutschen Fürsten und Bischöfe und die Gesandten fremder Länder. Sie alle und die zahllose Menge der Ritter und des Volkes waren des Kaisers Gäste. — Noch einmal zog Friedrich nach Italien, wo er ehrfurchtsvoll aufgenommen wurde. Seinen Sohn Heinrich verheiratete er mit Konstantia, der Erbin von Süditalien. 5. Da erscholl die Kunde: Sultan Saladin hat Jerusalem erobert. Der greise Friedrich sammelte ein großes Kreuzheer, gelangte glücklich nach Klein- asien; aber hier hatte sein t^eer furchtbare Leiden zu ertragen. (Uhland: Schwä- bische Kunde.) Bei dem Übergänge über den damals wasserreichen Saleph, sprengte der Kaiser voll jugendlichen Feuers in die Flut: aber die Wellen rissen ihn hinweg. In Antiochia wurde sein Leichnam uitter dem Wehklagen der Deutschen beigesetzt 1190. Er selbst aber lebte fort in der Liebe und Sage des Volkes. (Lies: Rückert: Der alte Barbarossa, und Geibel: Kaiser Rotbart.) 6. Barbarossas Nachfolger waren gewaltige Regenten, doch verbrauch- ten sie ihre Kräfte im Kampfe mit Italien und den Päpsten. Der letzte Sproß des einst so herrlichen Geschlechtes, Konradin, zog als Jüngling nach Italien, um sein Erbe (Unteritalien), das der Papst einem französischen Prinzen geschenkt hatte, zurückzuerobern. Er wurde 1268 geschlagen und gegen alles Recht hingerichtet. 8 9. Das Leben im Mittelalter. 1. Rittertum. In den vielen Kriegen der Kaiser und in den Kreuz- zügen gewannen die Ritter große Bedeutung. Durch eine lange und schwere Lehrzeit erlangten die Söhne adeliger Eltern die Ritterwürde. Vom 7. bis 14. Jahre dienten sie als Pagen am Hofe eines angesehenen Edlen und eigneten sich hier die Sitten an, die den Ritter von dem Bauer unterschieden. Vom 14. bis 21. Jahre diente der Jüngling als Knappe, erlernte das Waffen- handwerk und war der ständige Begleiter seines Herrn. Meist im 21. Jahre erhielt er im Gotteshause in feierlicher Weise den Ritterschlag. Der junge Ritter gelobte, die Wahrheit zu reden, das Recht und die Kirche zu verteidigen, dem Fürsten und den Edelsrauen treu zu dienen, Witwen und Waisen zu be- beschirmen und die Ungläubigen zu verfolgen. — Die Rüstung des Ritters bestand aus dem eisernen Panzer, dem Helm mit dem Visier und Schienen au Armen und Beinen. Schwert, Lanze und Schild waren seinen Waffen. Er wohnte in der Burg, die von Gräben und Mauern umgeben war. Aus dem hohen Turme hielt der Wächter scharfe Umschau. — Das Leben in der Burg war einförmig; darum folgte der Ritter gern dem Rufe zum Streite oder znm Kampfspiele (Turnier). — Während der Kreuzzüge entstanden die Ritterorden. Der aufzunehmende Ritter mußte auch noch das Mönchsgelübde
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