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1. Nr. 3a - S. 41

1911 - Breslau : Hirt
I Geschichte. 41 Messen, die deshalb ihren Namen führten, weil sie sich unmittelbar au die kirch- lichen Messen anschlossen. Den Landleuten, die zum Gottesdienst zusammen- strömten, war diese Kaufgelegenheit sehr angenehm. Später gaben die Landes- herren auch für solche Orte, die keine Kirchen hatten, bestinimte Tage in der Woche oder im Jahr für Kauf und Verkauf frei. So entstanden die Märkte, die gleich den Messen viele Handwerker bewogen, sich in Marktflecken und Städten anzusiedeln. Lange Zeit gingen die prächtigen Waren aus dem Morgeiüande, wie Seide, Teppiche, Würze und kostbare Waffen, nach England, ohne daß sie Deutsch- land berührten. Die Handelswege führten entweder durch Rußland oder über Italien und Spanien nach England. Erst von hier aus kamen sie über Cöln nach Deutschland. Als Deutschland durch die Kreuzziige und die Wallfahrten nach Rom mit Italien näher in Berührung trat, eröffneten sich neue Handelswege. Diese führten von Italien über die Alpen nach Deutschland. Einer von ihnen folgte dem Rheintal und endete in Cöln, ein andrer ging über Augsburg, Regens- burg und Nürnberg entweder nach dem Rhein oder nach dem Norden Deutsch- lands bis Hamburg. Ein dritter führte über Breslau in das wendische Land. Die Städte, die an diesen Handelsstraßen lagen, fügten zu den Waren des Morgenlandes ihre eigenen Erzeugnisse, wie Tuch, Leinwand, Wein und Bier, und gelangten zu großem Reichtum. Auch auf der Ostsee entwickelte sich ein reger Handel, und die großen Städte an der Küste, wie Danzig und Riga, kamen zu hoher Blüte. Zölle und Raubritter brachten jedoch dem Handel viele Gefahr. Deshalb zogen die Kaufleute in gefährlichen Zeiten bewaffnet einher, und den Warenzügen dienten Scharen bewaffneter Knechte zur Bedeckung. Der Verkehr zu Lande war schwer, denn die Landstraßen befanden sich in jämmerlichem Zustande. Eine Post gab es nicht; deshalb stellten die Magi- strate oder die kaufmännischen Gilden sogenannte Städteboten an und erließen für dieselben besondere Botenordnungen. Die Boten führten das Stadtwappen und die Botenbüchse, einen Paß, einen Schild und einen starken Botenspieß mit sich. Bereits im 13. Jahrhundert bestanden solche Verbindungen zwischen den Städten in Deutschland und Italien. Auch die Klöster unterhielten ihren eigenen Botendienst und übersandten ihre Botschaften auf langen Streifen aus Perga- ment, die man Botenzettel nannte. 1) Die Hanse. Um den deutschen Handel zu heben, knüpften deutsche Kaufleute Handelsverbindungen mit dem Auslande an. Sie ließen sich auch vorübergehend in London, Riga und andern Städten des Nordens nieder und suchten dort für ihren Handel Vorteile zu gewinnen. Das Deutsche Reich konnte sie aber dem Auslande gegenüber nicht schützen, weil es keine Flotte besaß. Als die deutschen Städte erkannt hatten, daß lebhafter Handel ihren Wohlstand mehrte, suchten sie sich selbst zu helfen und schlossen einen Bund. Sie nannten ihn Hanse, das ist Vereinigung. Wann dieser Bund gegründet ist, steht nicht fest; er bezeichnet sich jedoch im 14. Jahrhundert selbst als Hanse. Zur Zeit seiner Blüte gehörten ihm mehr als 100 Städte an. Diese wurden in 4 Gruppen geteilt, an deren Spitzen Lübeck, Cöln, Braunschweig und Danzig standen. Der Vorort des ganzen Bundes war Lübeck. Hier wurden auch die regelmäßigen
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