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1911 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Waeber, Robert, Schiel, Adelbert, Werner, Richard, Tromnau, Friedrich, Kerp, Heinrich, Schmidt, Hermann, Krausbauer, Theodor, Kerp, Heinrich, Priewe, Hermann, Priewe, Robert, Kohlmeyer, Otto
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
Iv
Physik.
29
2. Die Entstehung des Schalles.
Eine auf dem Tische festgehaltene, teilweise über die Tischkante hinaus-
ragende Stricknadel wird stark angerissen. Sie schwingt hin und her. Man hört
einen Schall. Eine schwingende Vivlinsaite ruft einen Ton hervor. — Hält man
an eine klingende Stimmgabel ein sreihängendes Holundermarkkligelchen, so
wird es abgestoßen, solange der Ton hörbar ist. — Wird ein Trommelfell mit
Sand bestreut, so springen die Körnchen in die Höhe, solange der Wirbel ertönt.
Ihre Bewegungen werden durch die Schwingungen des Felles hervorgerufen.
Ein Schall entsteht durch schnelle Schwingungen eines Körpers.
Das Rauschen des Wassers und das Heulen des Sturmes beweisen, daß
auch flüssige und luftförmige Körper einen Schall erregen können. Wie ent-
steht der Peitschenknall? Wie wird durch die Knallbüchse (S. 2?) der Schall
hervorgebracht?
3. Die Fortpflanzung des Schalles.
Versuch: Man stellt auf dem Tische einen Trichter so auf, daß sein Rohr
wagerecht liegt (Fig. 31). Über die weite Öffnung spannt man straff eine Tier-
blase. Vor die enge Öffnung
wird ein brennendes Licht ge-
stellt. Schlägt nian mit einem
Trommelstocke auf die Blase,
so bewegt sich die Flamme
hin und her. Man hört
einen Schall.
Erklärung: Durch den
Schlag wird die Tierblase nach
innen bewegt. Dadurch wird
die hinter ihr liegende Luftzu-
sammengedrlickt. Je mehr sie
zusammengepreßt wird, desto
größer ist ihre Spannkraft.
Sie dehnt sich wieder ans
und drückt auf die benach-
barte Luftschicht. Diese wird
auch zusammengepreßt und
dehnt sich aus. So werden
die Verdichtungen und Ver-
dünnungen ans alle an-
stoßenden Luftteilchen übertragen,
flamme in Bewegung.
Luftschwingnngen ähneln den Bewegungen des Wassers. Wird ein Stein
in den Teich geworfen, so entstehen Wellen. Jede Erhöhung des Wasserspiegels
wird Wellenberg, jede Vertiefung Wellental genannt. Den Wellenbergen
entsprechen die Verdichtungen, den Wellentälern die Verdünnungen der Luft.
Ihre Schwingungen versetzen die Licht-