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1. Realienbuch - S. 19

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
19 I und sodann alle freien Männer, die wenigstens vier Hufen Land als Eigentum be- saßen. (Ein Hufe — 30 Morgen. Ein Morgen war so viel Land, wie man mit einem Gespann in einem Tage bearbeiten konnte.) Ans Befehl des Königs mußten sie mit ihrem Gefolge erscheinen. In einem Schreiben Karls an einen Abt heißt es: „Wir gebieten dir, dich am 17. Juni in Staßfurt an der Bode als dem festgesetzten Sammelorte pünktlich einzufinden. Du fällst aber mit deinen Leuten so vorbereitet dahin- kommen, daß du voir da schlagfertig ziehen kannst, nämlich mit Waffen und Gerät und anderen Kriegserfordernissen an Lebensmitteln und Kleidern, daß jeder Reiter Schild und Lanze, ein zweihändiges und ein kurzes Schwert, Bogen und Köcher mit Pfeilen habe. Dann, daß ihr habet auf euren Wagen: Hacken, Keile, Mauerbohrer, Äxte, Grabscheite, eiserne Schaufeln und was sonst im Kriege nötig ist. Die Wagenvorräte müssen vom Sammelplätze an auf drei Monate reichen, Waffen und Kleider auf ein halbes Jahr. Ins- besondere aber gebieten wir euch, wohl darauf zu achten, daß ihr in guter Ordnung zu dem angegebenen Orte ziehet und euch nicht unterstehet, irgend etwas zu nehmen außer Futter für das Vieh und Holz und Wasser." 5. Krieg mit den Langobarden. 774. Anfangs regierte Karl mit 774 seinem Bruder Karlmann zusammen. Als aber dieser starb, nahm er das ganze Frankenland allein in Besitz. Die Witwe Karlmanns floh mit ihren Söhnen zu ihrem Vater Desiderius, dem Könige der Langobarden. Dieser verlangte vom Papste Hadrian, daß er seine Enkel zu Königen über das Frankenreich salbe. Da sich jedoch der Papst weigerte, überzog ihn Desiderius mit Krieg und nahm ihm das Stück Land, das ihm Pipin geschenkt hatte. Der Papst rief in seiner Not Karl um Hilfe an, und dieser zog mit einem Heere über die Alpen. Dann belagerte er den Desiderius in Pavia, nahm ihn gefangen und schickte ihn in ein Kloster. Nachdem Karl dem Papste die Schenkung Pipins bestätigt hatte, machte er sich zum Könige der Langobarden und setzte sich — wie man erzählt — die „Eiserne" Krone der Langobarden aufs Haupt. (In dieser befand sich ein eiserner Reif, der angeblich ans einem Nagel vom Kreuze Christi geschmiedet war.) 6. vie Zacklen. An der Grenze des Frankenlandes, zwischen Rhein und Elbe, lebten die heidnischen Sachsen, die die Franken durch häufige Einfälle beunruhigten. Ihren Namen haben die Sachsen von „Sachs", einem kurzen, breiten Messer, das sie an einem Gurt um die Hüfte trugen. Woher sie gekommen, weiß man nicht. Erst, nachdem der Name Cherusker verschwunden ist, hört man von ihnen. Wahrscheinlich nahmen um diese Zeit alle germanischen Völker, die zwischen Rhein und Elbe wohnten, den Namen „Sachsen" an. Sie zerfielen in Westfalen, Ostfalen und Engern. Die Engern wohnten zu beiden Seiten der Weser, westlich von ihnen die Westfalen, östlich die Ostfalen. Dazu kamen noch die Nordalbinger in Holstein. „Die Sachsen haben nie Könige gehabt, sondern sie lebten wie die alten Germanen unter ihren Grafen und Edelingen. Nur im Kriege vereinten sie sich unter freigewählten Herzögen." Die Grenze zwischen den Sachsen und den Franken zog sich meist in der Ebene hin und war nicht genau festgesetzt. Da wollten denn Raub, Mord und Brand auf beiden Seiten kein Ende nehmen. Karl beschloß daher, die Sachsen zu unterwerfen und zum Christentum zu zwingen. Von beiden Seiten wurde der Krieg mit großer Erbitterung geführt. Die Sachsen stritten für ihren Wodan und ihre Freiheit, die Franken für das Kreuz und ihre Weltherrschaft. 7. Krieg mit den §ad>sen. Mit einem wohlausgerüsteten Heere zog Karl 772 772 ins Sachsenland und verwüstete alles mit Feuer und Schwert. Auch zer- 2*
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