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1. Realienbuch - S. 26

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I 26 2. Otto der Große (936—973) und die letzten íachítíchen Kaiser, 1. Krönung. Nach dem Tode Heinrichs versammelten sich die deutschen Fürsten und wählten seinen Sohn Otto zum Könige. Bald darauf begab er- sieh nach Aachen, um sich in der alten Kaiserburg Karls d. Gr. krönen zu lassen. Hier setzte er sich auf den marmornen Thron Karls d. Gr. und empfing von den Fürsten den Huldignngseid. Alsdann begab er sich in den Dom; dort überreichte ihm der Erzbischof von Mainz das Königsschwert, den Mantel mit goldenen Spangen und das Zepter (den Stab), salbte ihn mit Öl und setzte ihm die Krone aufs Haupt. Bei dem Festmahle bedienten ihn die Herzöge. Eberhard von Franken war Truchseß und stellte die Speisen auf den Tisch; der Herzog von Schwaben diente als Mundschenk; der Herzog von Bayern war Marsch all und hatte als solcher für die Unterkunft der Ritter und ihrer Pferde zu sorgen; der Herzog von Lothringen ordnete als Kümmerer (Schatzmeister, Vermögens- Verwalter) die ganze Feier. 2. Otto íudtt die königliche sßacbt zu beben. Otto nahm sich Karl d. Gr. znm Vorbilde. Sein Streben ging vor allem dahin, die königliche Gewalt fest in seine Hand zu bekommen. Daher suchte er die Herzöge und anderen Großen seines Reiches noch mehr wie sein Vater zu bloßen Lehns- trägern zu machen, die er nach seinem Willen ein- und absetzen konnte. Das reizte aber die Großen zu offener Empörung und verwickelte den König in un- aufhörliche Kämpfe. 3. Gberbard von franken. Vor allem war Eberhard von Franken über Ottos Streben aufgebracht, und es dauerte nicht lange, so kam es zwischen beiden zum Kampfe. Eberhard hatte nämlich in Sachsen einen Lehnsmann. Dieser verweigerte ihm den Gehorsam. „Die Sachsen waren stolz darauf geworden, daß die königliche Herrschaft ail ihren Stamm gekoinmen war, und nwllten keinem Manne anderen Stammes mehr dienen. Trugen sie von einem solchen ein Lehen, so leisteten sie ihm als ihrem Lehnsherrn nicht die gebührende Ehre, sondern taten, als ob sie alles nur dem Könige zu danken hätten." Um nun den Ungehorsamen zu züchtigen, fiel Eberhard in Sachsen ein und steckte die Burg seines Lehnsmannes in Brand. Da er aber nicht den König Otto als obersten Richter angerufen hatte, so verurteilte ihn dieser zu einer Strafe von 100 Pfund Silber, und seine Freunde, die ihm Beistand geleistet, mußten öffentlich auf ihren Schultern Hunde in das königliche Schloß zu Magdeburg tragen. Dadurch wurde Eberhard ein erbitterter Feind des Königs. 4. Ohankmar. Otto hatte einen älteren Stiefbruder, Thankmar; dieser glaubte sich durch Otto zurückgesetzt. Er vereinigte sich daher mit Eberhard von Franken, setzte sich in der alten Eres bürg fest und verwüstete das Land weit und breit. Otto belagerte die Burg und zwang sie bald zur Übergabe. Thankmar suchte Schutz in der Kirche. Dort stand er am Altar und focht wie ein ergrimmter Löwe; bis er von hinten durch einen Speerwurf getötet wurde. Otto vernahm mit großer Betrübnis die Nachricht von seinem Tode. 5. Heinrich. Nach dem Tode Thankmars wiegelte Eberhard Ottos jüngeren Bruder Heinrich gegen ihn auf. Heinrich war nämlich geboren, als sein Vater schon die Königskrone trug, während Otto geboren war, als sein Vater noch Herzog
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