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1908 -
Bielefeld [u.a.]
: Velhagen & Klasing
- Autor: Kahnmeyer, Ludwig, Baade, Friedrich, Borchers, Emil, Gieseler, Albert
- Auflagennummer (WdK): 86
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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nach Westen. Abwärts von Schaffhausen durchbricht er den Schweizer Jura
und stürzt beim Schlosse Laufen über 25 in hohe Felsen herab. Das Geräusch
dieses mächtigen Wasserfalls vernimmt man eine Stunde weit.
Bei Basel wendet er sich nördlich und tritt in die Tiefebene ein. Das
Gefälle des Rheins ist von Basel (250 m) bis Straßburg (140 m) doppelt so
groß als von Straßburg bis Mainz (80 ni). Daher beginnt der große Verkehr
erst bei der Mündung des Neckars. Infolge der vielen Überschwemmungen
bildeten sich zwischen den vielen Flußarmen von Basel bis Karlsruhe viele Sümpfe
und Moore. Der Boden ist vielfach mit Sand und Geröll bedeckt. Ortschaften
finden sich erst weiter vom Rheine ab. In ihren übrigen Teilen ist die Tiefebene
die schönste und fruchtbarste aller deutschen Ebenen. Die Kies- und
Geröllmassen sind hier von einer fruchtbaren Lößschicht bedeckt. Infolge der
geschützten Lage hat die Ebene das mildeste Klima von ganz Deutschland. Wiesen
wechseln mit Getreide-, Hopfen-, Tabak-, Hanf- und Flachsfeldern. Am Fuße
der Berge ziehen sich herrliche Obsthaine hin, an den Hängen reifen köstliche
Trauben. Zu den schönsten Stellen der Ebene gehören die Talbuchten bei Frei-
burg, Ostenbach und Heidelberg und die Bergstraße, die sich am Fuße des Oden-
waldes durch Obst- und Nußbaumhaine von Heidelberg bis Darmstadt hinzieht.
Mitten in der Ebene liegt der „Kaiserstuhl", eine Gruppe von 40 bis 50 Berg-
kuppen vulkanischen Ursprungs, deren Abhänge mit Obstbäumen, Wäldern und
Feldern bedeckt sind.
Die Randgebirge sind:
1. Der Scbwarjwald steigt als eine mächtige Gebirgswand steil aus der
Rheinebene empor, senkt sich aber im Osten allmählich zur Rauhen Alb hinab.
Die Vorberge im Rheintale sind sonnig und haben ein mildes Klima. Das Auge
wird hier ergötzt durch Obstgärten, Rebenhügel und prächtige Laubwaldungen.
Weiter oben weht eine rauhere Luft. Daher beginnen hier die finsteren Tannen-
wälder, die bei Regenwetter eine beinahe schwarze Farbe annehmen und dem
Gebirge den Namen gegeben haben. Auch wollen hier kaum noch Hafer und
Kartoffeln gedeihen. Höher hinauf hört aller Ackerbau auf, und die Nadelhölzer
schrumpfen bald zu niederem Krummholze zusammen. Aus den Hochebenen ragen
kahle Bergkuppen empor, von denen der Feldberg am höchsten ist (1500 m).
Auch sind sie von tiefen Schluchten unterbrochen und mit kleinen Seen geschmückt.
Am bekanntesten ist der Mummelsee, der nach der Sage von Nixen bewohnt
ist, und der Titisee. In den zahlreichen Tälern des Schwarzwaldes sieht man
schmucke Städte und ansehnliche Dörfer. Im Gebirge dagegen bestehen die Dörfer
aus vereinzelt liegenden niederen Häusern. Der Reichtum des Schwarzwälders
ist der Wald. Die mächtigen Baumstämme werden zu Flößen vereinigt und aus
dem Rhein mittels eines vor das Floß gespannten Dampfers nach Holland ge-
bracht. Aber auch daheim wird nicht gefeiert. Dort sitzen in ihren niedrigen
Hütten die fleißigen Arbeiter und Arbeiterinnen und flechten Strohhüte usw.
Ebenso werden die weltberühmten Schwarzwälder Uhren und zahlreiche Musik-
werke von kuustgeübter Hand angefertigt.
Die Täler des Schwarzwaldes zeichnen sich durch berühmte Heilquellen aus. Am
bekanntesten find und Szludbsul Luftkurorte find Triberg und