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1. Realienbuch - S. 63

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
63 Iv wird mit einem Spaten gestochen und an der Lust zum Trocknen ausgelegt. Der weiche Torf wird erst in einen Brei verwandelt, dann in Formen gefüllt und glatt gestrichen. — Der Torf bildet sich in Sumpfgegenden, also da, wo der Untergrund das Wasser nicht durchläßt und sich daher stehendes Wasser ansammelt. In solchem Sumpfe wachsen Torfmoos, Schachtelhalm u. a. Sumpfpflanzen. Während sie an der Oberfläche noch lustig grünen, ist ihr unterster Teil oft schon abgestorben und braun gefärbt. Nach und nach wird die ganze Pflanze braun: sie verkohlt. Der im Wasser stehende Teil der Pflanze gibt nämlich nach und nach einen Teil seines Wasser- und Sauerstoffs ab, der Kohlenstoff aber bleibt zurück. Bohrt man mit einem Stocke ein Loch in den Sumpfboden, so steigen aus der Öffnung Bläschen auf, die aus einer chemischen Verbindung von Kohlenstoff und Wasserstoff bestehen. (Kohlenwasserstoff S. 66, § 18, b.) Da sich dieses Gas häustg im Sumpfe oder in Kohlengruben bildet, so heißt es auch Sumpf- oder Grubengas. (S. 66, § 18, b.) — Die bedeutendsten Torfmoore finden sich an den Ufern der Ems, in der Lüneburger Heide, auf dem Riesengebirge, in der Schwäbisch-Bayrischen Hochebene usw. 12. Braunkohle, a) Untersuche verschiedene Stücke Braunkohlen mit dem Messer! An einigen sieht man deutlich, daß sie aus Holz (Bäumen) entstanden sind. Selbst die Jahresringe lassen sich noch erkennen. Zerreibe ein Stück Braunkohle! Das Holz ist mürbe geworden. Die Farbe ist braun. Sie rührt von der Verkohlung her. Wie ist diese vor sich gegangen? (S. Torf, §11!) b) Die Braunkohlen werden aus der Erde hervorgeholt. Dort liegen sie in gleichlaufenden Schichten (Flözen, d. h. Ebenen), die mit Ton- und Sandschichten abwechseln. Aus dieser Art der Ablagerung hat man geschlossen, daß sie aus überfluteten und verschütteten Wäldern entstanden sind. Das bedeutendste Lager in Deutschland befindet sich zwischen Halle, Sangerhausen und Zeitz. — Aus den Abfällen werden, wie aus denen der Steinkohlen,, Preßkohlen (Briketts) hergestellt. 13. Steinkohle. a) Die Steinkohle hat sich in ähnlicher Weise gebildet wie die Braunkohle, ist aber bedeutend älter. Darum ist sie auch mehr verkohlt. Die Holzfasern sind bei ihr nicht mehr zu erkennen. Die Steinkohle kommt in der Erde ebenfalls stets in gleichlaufenden Schichten (Flözen) vor. Unter der Steinkohlen- schicht findet sich eine Tonschicht, über ihr eine Schieferton- oder Sandsteinschicht. In diese oberste Schicht ragen häufig dunkle Stümpfe, Überreste von Baumstämmen, hinein. In der Tonschicht bemerkt man dagegen nicht selten dunkle, verzweigte Streifen (Baumwurzeln). Man hat daraus folgeuden Schluß gezogen: Der Ton war einst Sumpfland, worin die Bäume wurzelten, die Kohlenschicht aber bildete einen Wald. Allmählich sank der Sumpf. Es strömten Gewässer auf ihn ein, und so wurden die Bäume unter Sand und Schlamm vergraben und verkohlten im Laufe der Zeit. Auf der Sand- und Schlammmasse aber wuchs eine neue Pslauzeuwelt empor, die abermals verschüttet wurde. Da sich dies öfter wiederholte, so erklärt es sich, daß meist zahlreiche Kohlenschichten (30—40, ja, selbst weit über 100) übereinander lagern. An einzelnen verkohlten Baumstümpfen kann man noch erkennen, was für Wälder einst die Erde bedeckten. Sie bestanden aus Farnkräutern, Bärlappgewächsen (Schuppenbaum und Siegelbaum) und Schachtelhalmen, die zu baumhohen Stämmen heranwuchsen. In der Grafschaft Glatz hat man einen verkohlten Baum von 5 m Umfang gefunden, und im Botanischen Garten zu Breslau zeigt man sogar einen solchen, dessen Umfang mehr als das Doppelte davon beträgt.
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