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1. Nr. 11 - S. 13

1903 - Breslau : Hirt
Ii. Wald- und Heidepflanzen. 13 getrosten wird. (Fig. 2.) Es wächst gesellig und bildet Rasen. Der verzweigte Stengel ist dicht mit sitzenden, lanzettlichen Blättern besetzt. Bei trockenem Wetter sind diese Blätter mattgrün gefärbt und liegen dicht am Stengel, bei feuchtem Wetter saugen sie begierig Wasser auf, werden schön grün und stehen vom Stengel ab. Ans dem Moosrasen erheben sich die dünnen, fingerlangen Sporenträger. Die Früchte sind Kapseln oder Büchsen, die mit einem Deckel oder einer Haube versehen sind. In diesen Kapseln entwickeln sich die Sporen, aus denen später neue Moos- pslänzchen entstehen. Außer den frucht- tragenden Moosstengeln erscheinen auch an- dere, die an der Spitze eine zierliche Blatt- rosette tragen. Die Moose kommen überall vor, am häufigsten an schattigen, feuchten Orten und in der kalten Zone. Sie wachsen in ausgedehnten polsterar- tigen Rasen an der Erde, an der Wetterseite der Astmoos. Baumstämme, auf Dächern, an Mauern und auf den Felsen der Gebirge. Sie schützen den Boden vor zu starker Austrocknung, vermehren den Humus und bereiten den Boden für höhere Gewächse vor. Getrocknet dienen sie als Streu und zu Polstern. Am wichtigsten sind die Torfmoose, die den Hauptbestandteil des Torfes ausmachen. Indem dieselben nach oben beständig fortwachsen, während die unteren Schichten absterben und vermodern, entstehen oft in kurzer Zeit bedeutende Torflager. 8 15. Die Flechten. An Bäumen, Zäunen und Steinen findet man oft einen gelblichen, grünlichen oder grauen Überzug von blatt- oder leder- artiger Beschaffenheit. Derselbe ist bei trockenem Wetter spröde und oft schwer von seiner Unterlage zu trennen. Bei nassem Wetter erweicht er und läßt sich leicht abkratzen. Dieser Überzug besteht aus Flechten. Die Flechten sind Pilze, welche auf ge- wissen Algen schmarotzen. Sie ge- hören zu den genügsamsten Pflanzen; denn sie wachsen an nackten Felsen ebenso wie auf dem kahlen Boden und nehmen ihre Nahrung einzig und allein aus der Luft. Der untere Teil dient nur dazu, sie an die Unterlage zu befestigen. Sie werden in Rin den-, Stein- und Erdflechten eingeteilt. Die bekanntesten sind: die gemeine Schüsselflechte (Fig. 3), an Wänden und Sckmeifnchle. Brettern, mit schüsselförmigen Sporenbe- hältern (a) und lappenförmigen Lagern (b). Die Renntierflechte überzieht die öden Flächen der Polarzone und gewährt den Renntieren ein nahrhaftes Futter. Das isländische Moos, auf den Gebirgen von Mitteldeutschland, im Norden in der Ebene, dient den Nordländern als Nahrungsmittel, bei uns als Arzneimittel gegen Lungenschwindsucht. Die Lackmus- flechte liefert einen blauen, die Orseiueflcchte einen roten Farbstoff. Fig. 3.
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