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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 79

1895 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
79 reichte ihm die Hand. Dann begab er sich mit seinem Gefangenen in das Garten- haus und unterhielt sich hier etwa y4 Stunde mit ihm. Am folgenden Tage fuhr Napoleon nach Kassel; das Schloß Wilhelmshöhe daselbst war ihm zum Aufenthalte angewiesen. Außer dem Kaiser gerieten der Feldmarschall Mac Mahon, viele Gene- rale und 84000 Mann in Gefangenschaft. In Paris war Napoleon sofort entthront und eine Negierung eingesetzt, an deren Spitze Jules Favre und Gambetta standen. (Glicht: Des deutschen Knaben Tischgebet.) Medcrmifrichtung des deutschen Kaiserreichs. 18. Januar 1871. 1. Belagerung von Paris. Von Sedan aus eilte der Kronprinz mit seiner Armee sofort nach Paris. Die Stadt selbst ist mit einer 40 km langen Ringmauer umgeben und außerdem durch viele starke Außenfestungen geschützt. Schon am 19. September hatten 300000 Deutsche in einem Umkreise von 80 km die Riesen- stadt umzingelt. An 20000 Granaten wurden täglich gegen die Stadt geworfen, und an verschiedenen Orten entstand Feuer. Schlimmer aber noch war der Mangel an Lebensmitteln, der sich bald einstellte. Schon seit Mitte Dezember war Pferde- sieisch ein Leckerbissen geworden, und man verschmähte weder Hunde noch Katzen, ja nicht einmal Ratten. Endlich am 28. Januar ergab sich die Stadt; die Besatzung wurde entwaffnet, dazu mußten 200 Mill. Franks Kriegskosten gezahlt werden. 2. Überall Sieg. Während der Belagerung von Paris hatte der König sein Hauptquartier in dem königlichen Schlosse zu Versailles. Fast täglich gingen Nach- richten von neuen Siegen ein. Schon am 27. September war Straßburg gefallen, und einen Monat später mußte sich auch Bazaine mit 173 000 Mann in Metz er- geben. Gambetta, der vergeblich versucht hatte, mit seinen Mobilgarden Paris zu be- freien, war bei Orleans fast vernichtet worden. Auch die Franktireurs (Freischützen), die das Land durchstreiften und in Wald und Feld den Deutschen auflauerten, konn- ten Frankreich nicht mehr retten. Im Norden wie im Süden, überall drangen die Deutschen siegreich vor. Frankreichs Macht war gebrochen. 3. Wiederaufcichtung des deutschen Kaiserreiches. Die gemeinsamen Siege aller deutschen Volker halten das Gefühl der Zusammengehörigkeit lebhaft geweckt; überall brach das Verlangen nach Einigkeit mächtig hervor. Die Fürsten sowie das Volk richteten daher an König Wilhelm die Bitte, den deutschen Kaisertitel anzu- nehmen. Der König erfüllte den Wunsch, und am 18. Januar 1871 wurde das vor mehr als 60 Jahren zusammengesunkene deutsche Reich neu errichtet. Die Feier, in welcher König Wilhelm zum deutschen Kaiser ansgerufen ward, fand — während noch vor Paris die Kanonen donnerten — im Schlosse zu Versailles statt. Der Kaiser hat das Recht, im Namen des Reichs den Krieg zu erklären und Frieden zu schließen. Ihm zur Seite steht der Bundesrat. Derselbe setzt sich aus den Vertretern der Bundesfürsten zusammen. An der Spitze des Bundesrats steht der Reichskanzler. Die vom Volke gewählten Vertreter bilden den Reichstag, welcher die Gesetze sowie die Ein- nahmen und Ausgaben des Reichs zu beraten und festzustellen hat. Unter dem Oberbefehl des Kaisers stehen auch die Truppen der Einzelstaaten. Strafgesetze, Münzen, Maße und Gewichte, ebenso Post und Telegraphie sind im ganzen Reiche (mit Ausnahme von Bayern und Württemberg) geeint. 4. Friede. Am 10. Mai erfolgte der Friede zu Frankfurt a. M. Frankreich mußte das Elsaß und den deutschen Teil Lothringens abtreten und 4 Milliarden (4000 Millionen) Mark Kriegskosten zahlen. f. Wilhelm I. als Kaiser. 1. Friedefürst. Wilhelm war ein Kriegsheld ohnegleichen. In allen seinen
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