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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 89

1895 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
89 wegen vorherrschend mit Fichtenwäldern bedeckt. Hier liegt der höchste Berg des Harzes, der Brocken. 15. Der Brocken (Blocksberg) ist 1140 w hoch. Von Wernigerode und Jlsen- burg führen gebahnte Wege auf seinen Gipfel. Zn beiden Seiten begleiten uns hier hohe Tannen und riesige Felsblöcke, die einst als „Brocken" von dem ehemaligen Granitfelsen hoch oben herabstürzten. Je höher wir kommen, desto feuchter und kälter wird die Luft. Die Luft erhält nämlich ihre Wärme von den sie durcheilenden Sonnenstrahlen nur zum kleinsten Teile. Die meiste Wärme empfängt sie durch Wärmeausstrahlung der (von der Sonne erwärmten) Erdoberfläche. Da nun die unteren und dichteren Luftschichten der erwärmten Erde näher sind als die oberen und dünneren Luftschichten, so erklärt sich daraus, daß die unteren Luftschichten wärmer find als die oberen. Je höher aber die er- wärmte Luft emporsteigt, desto mehr erkaltet sie, und die wenigen in sie hineinreichenden Berggipfel vermögen sie nicht mehr zu erwärmen. Schon in einer Höhe von etwas über 4 km herrscht (selbst in der heißen Zone) ewige Eiskälte. Daher sind auch die höchsten Berggipfel das ganze Jahr hindurch mit „ewigem Schnee" bedeckt. An die Stelle der schlanken Tannen treten daher krüppelhafte, mit langen Flechten besetzte Bäumchen, deren Gezweig infolge der starken Weststürme vorzugs- weise nach Osten gerichtet ist. Auf dem Gipfel des Brockens bedecken nur Moos, Gras, niederes Gesträuch, Heidekraut und „Hexenbesen" (Brockenanemone) den moorigen Boden. Ein schönes Gasthaus ladet uns zur Einkehr ein; dicht bei dem- selben steht ein Aussichtsturm. Aber nicht allzuoft läßt der Brocken den Harzwanderer eine schöne Fernsicht genießen. Er ist ein gar mürrischer, launischer Gesell, der auch im Sommer am liebsten die „Nachtmütze" aufsetzt und „braut", wie der Volksmund sagt, wenn der „Alte" sich plötzlich in seinen dichten Wolkenmantel hüllt. Ringsum auf der Brockenspitze liegen eine Menge Felsen von mancherlei Gestalt und Namen umher. Da giebt es einen Hexenaltar, eine Teufelskanzel, ein Hexenwaschbccken. einen Hexenbrunnen rc., lauter Namen, die uns die Sage von der Walpurgisnacht ins Gedächtnis zurückrufen. 16. Der Thüringer Wald. Seine höchsten Punkte sind der Schneekopf, der Beerberg und der schöne Jnselsberg, „der Brocken des Thüringer Waldes". Der herrliche Wald ist für die Bewohner eine reiche Nahrnngsquelle. Hier erklingen Axt und Säge der Holzhauer, dampfen zahlreiche Meiler, ertönt das Rufen der Beerensammler. Im verborgenen Versteck lauert der Vogelfänger. Er hat es be- sonders auf die Finken abgesehen, die er auf die Leimrute oder ins Garn lockt. Zu Hause weiß er sie vorzüglich singen zu lehren, und für edle Sänger erhält er dann einen Preis von 30—40 Jk. — Im Innern der Erde hat das Gebirge nicht minder reiche Schätze. Da giebt es großartige Schieferbrüche, wo jährlich große Mengen Dachschiefer und Millionen von Schiefertafeln und Schieferstisten gewonnen werden, wie z. B. in Lehesten. Auch Eisenerze werden durch Bergwerke zu Tage gefördert, dann in Schmelz- und Hüttenwerken gereinigt und in Draht- und Blechhämmern, Gewehrfabriken (Suhl) und Messerschmieden (Steinbach) weiter verarbeitet. 17. Der Teutoburger Wald erstreckt sich von Südost nach Nordwest und ist mit prächtigen Buchenwaldungen bestanden. % Stunden von Detmold liegt die Grotcnburg, eine Höhe, auf welcher 1875 zur Erinnerung an die Römerschlacht (9 n. Chr.) das berühmte Hermannsdenkmal errichtet wvrden ist (S. Detmold). 18. Das rheinische Schiefergebirge hat seinen Namen von dem in ihm ent- haltenen Schiefer erhalten. Es wird durch den Rhein in eine Ost- und eine West- hälfte geschieden. Zu der Westhälfte gehören der Hunsrück, die Eifel und das hohe Venn. Am Südwestende des Hunsrücks (eigentl. Hünenrückens) liegt das
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