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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 99

1895 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
99 2. Das Oderthal. Der größte Teil Schlesiens ist Tiefland, das der Länge nach von der Oder durchflossen wird. (Nenne die bedeutendsten Nebenflüsse der Oder in Schlesien! S. 92.) Bei Ratibor wird die Oder schiffbar. Weiter nördlich führt sie an Koset, Oppeln und Brieg vorüber nach Breslau (350 T.), der Hauptstadt Schlesiens. Breslau ist die zweitgrößte Stadt Preußens. Aus dem Marktplatze erfreuen uns die Standbilder Friedrichs d. Gr. und Friedrich Wilhelms Iii., auf dem Blücher- platze erhebt sich das Denkmal Blüchers. (Ans welcher Veranlassung sind diese Denk- mäler gesetzt?) Die Kohlenvorräte der Provinz (wo? siehe die folgend. Kap.!) er- möglichen eine großartige Fabrikthätigkeit, die sich hauptsächlich auf Maschinen und Wollweberei erstreckt. Die Wolle liefern die großen Schäfereien auf dem rechten san- digen Oderufer. Im Westen, Süden und Nordosten von Breslau dehnt sich die äußerst fruchtbare mittelschlesische Ebene aus, deren Zuckerrübenbau zahlreiche Zuckerfabriken hervorgerufen har. Der Hauptort hier ist das durch seine Gemüse- und Blumengärt- nereien bekannte Liegnitz. Die weite Ebene ist oftmals der Schauplatz heftiger Kämpfe gewesen, so beimollwitz 1741, Hohenfriedberg 1745, Leuthen 1757, Liegnitz 1760, an der Katzbach 1813. — Stromabwärts von Breslau gelangen wir nach der Festung Glogau und von dort mit der Eisenbahn nach Grünberg, in dessen hügeliger Umgebung noch Wein gebaut wird. 3. Am Fuße der Sudeten dehnt sich bis zur Ebene hin ein breites Hügelland aus, das von muntern Gebirgsbächen durchschnitten wird. In den langen, tiefen Thälern ziehen sich oft stundenlange Gebirgsdörfer hin, wie Langenbielau (20 T.). Wüstegiersdorf u. a. Die Bewohner derselben ernähren sich — da Bergbau wegen Mangel an Erzen nur in geringem Maße betrieben werden kann — vielfach als Weber, wozu ihnen die Felder vorzüglichen Flachs liefern. Die hauptsächlichsten Be- zirke für Leinen- und Baumwollenweberei sind Reichenbach, Landshut, Hirsch- berg und Schweidnitz, für Tuchwebereien Görlitz (über 60 T.). Das Brenn- material liefert allen diesen Fabriken das große Steinkohlenlager im Waldenbur- ger Berglande. Infolge des Kohlenreichtums hat sich im Waldenburger Bezirk eine sehr lebhafte Fabrikthätigkeit entwickelt. In den Thälern finden sich zahlreiche Heilquellen (Warmbrunn, Salzbrunn, Reinerz, Landeck rc.), in denen jähr- lich Tausende von Kranken Heilung suchen und finden. — Am Fuße der Sudeten liegt die Festung Neiße, im Gebirge die Festung Glatz. (Beide an welchem Flusse?) 4. Die Tarnowitzer Höhen erheben sich im Südosten der Provinz am rechten Oderufer. Auf dem feuchten und kalten Sandboden daselbst will der Ackerbau nicht so recht lohnen. Der größte Teil des Bodens ist daher mit Kiefern, Fichten, Buchen und Eichen bestanden, die Forsten von riesiger Ausdehnung bilden. Im Schoße dieser Berge aber finden sich unermeßliche Schätze von Steinkohlen, sowie von Erzen, aus denen Eisen, Zink, Blei rc. gewonnen wird. Der Mittelpunpkt dieser dicht bevölker- ten Gegend ist Kölligshütte, eine Stadt, die heute 35 000 E. zählt, vor 30 Jahren aber noch ein Dorf mit einigen Hundert Bewohnern war. L Provinz Brandenburg. (40 T. qkm — nicht ganz 4 M.) 1. Bodenbeschaffenheit. Brandenburg „die Streusandbüchse des h. römischen Reiches", hat viel Sandboden, besonders im Nordwesten (Priegnitz) und Nordosten (Neumark). Daher sind hier auch weite Strecken mit dürrem Kieferngehölz, den „brandenburgischen Wäldern", bewachsen. Die Provinz wird vom nördlichen und südlichen Landrücken durchzogen. Der nördliche Landrücken hat fruchtbares Acker- land und herrliche Buchenwälder; der südliche, hier Fläming genannt, dagegen ist sandig und unfruchtbar. Da, wo diese Höhenzüge von Flüssen durchbrochen werden, 7*
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