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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 101

1895 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
101 Die vielen Flußarme und Gräben vertreten im Spreewalde die Stelle der Straßen. Alles, was anderswo zu Fuß, zu Pferd oder zu Wagen abgemacht wird, verrichtet man daher hier in Kähnen. Im Kahne fährt hier der Bauer aufs Feld, und im Kahne bringt er seine Ernte nach Hause; ein Kahn trägt die Kinder zur Schule, die Er- wachsenen zur Kirche, das Kind zur Taufe, die Leiche nach dem Kirchhofe. Aus dem Kahne überreicht der Postbote den Brief, und zu Kahne verfolgt selbst der Förster den Holzdieb. Die Bewohner des Spreewaldes sind Nachkommen des einst so mächtigen Volksstammes der Wenden. In einigen Kirchen wird noch heute wendisch gepredigt, Und in den Schulen neben der deutschen Sprache auch die wendische gelehrt. 4. Berlin (1 */2 M.) wird von den zwei Armen der Spree durchflossen. An einem derselben liegt das königliche Schloß, dessen riesige, mit Kupfer gedeckte Kuppel alle anderen Gebäude der Stadt weit überragt. Es enthält mehr als 600 Säle und Zimmer. In dem Thronsaale steht der goldene Thron, und in dem „Weißen Saale" empfängt der König die Abgeordneten des Landes. Vom Schlosse aus gelangt man durch die Anlagen des Lustgartens in das Museum. In demselben sind Gemälde, Bildsäulen, kostbare Geräte und Kunstsachen aller Zeiten und Länder ausgestellt. Überschreiten wir von hieraus die Schloßbrücke, so betreten wir die schönste Straße der Stadt, „Unter den Linden". Dieselbe ist sehr breit und mit vier Reihen Linden bepflanzt. Gleich am Anfange der Straße steht hier das Palais, welches Kaiser Wil- helm!. bewohnt hat, dem Palais gegenüber das prachtvolle Reiterstandbild Friedrichs d. Gr. Zu beiden Seiten ist die Straße mit Palästen und 4—östöckigen Häusern besetzt. Hier sind die schönsten Läden der Stadt, hier wogt es beständig von Spazier- gängern und Fremden auf und ab. Am Ende der Straße steht das Brandenburger Thor. Auf demselben steht der Siegeswagen, bespannt mit vier Rossen und gelenkt von der Siegesgöttin. Derselbe wurde 1807 nach Paris entführt, 1814 aber wieder zurückgeholt. Vor dem Brandenburger Thore erhebt sich auf dem Königsplatze die 1873 errichtete Siegessäule. Hier beginnt auch der Tiergarten, ein Lustwald, der an seinem Rande mit vielen Lusthäusern und Schenkwirtschaften versehen ist. — Wer zum erstenmale nach Berlin kommt, ist erstaunt über die Menge Menschen und Wagen, die unaufhörlich die Straßen durchziehen. Droschken, Omnibusse, Pferdeeisenbahnen fliegen fortwährend an uns vorüber, und seit 1882 geht auch eine Eisenbahn auf hohen Brücken über die Straßen hinweg. B. hat auch eine Universität. 5. Die bekanntesten Schlachtörter in Brandenburg sind Fehrbellin (1675); Zorndorf (1758); Kunersdorf (1759); Groß-Beeren (1813). g. promrt3 Sachsen. (über 25 T. qkm. — 2,5 M.) 1. Das Tiefland. Die Provinz Sachsen — durch die Herzogtümer Anhalt und Braunschweig in einen nördlichen und südlichen Teil geschieden — umfaßt einen großen Teil des Elbtieflandes. Die Elbe (S. 92) durchfließt nämlich die Provinz fast der ganzen Länge nach und nimmt hier die Saale ans. Die wichtigsten Städte an der Elbe sind: Mühlberg (Schlacht 1547), Torgau (Fest., Schlacht 1760), Wittenberg (Luther 1517), Schönebeck (Preußens größte Saline) und Magde- burg. An den Ufern der Elbe ist viel Marschland, namentlich auf der linken Elb- seite in der Magdeburger Börde. Im Norden giebt es aber auch viel Sand- boden, besonders in der Altmark. Letztere ist das Stammland Preußens. Die wichtigsten Städte hier sind Stendal und Salzwedeli 2. Die Magdeburger Börde liegt am linken Elbufer, zwischen Ohre und Saale, und zieht sich bis nahe an den Harz hin. Der Acker ist hier äußerst fett und frucht- bar und besteht vorzugsweise aus schwerem, schwarzem Lehmboden. Bäume sieht man hier meist nur an den Chausseen. Vom Korn sagt ein Volksspruch, es werde so hoch, daß ein Reiter zu Pferde darin verschwinde. Rüben und Cichorien, die hier in großer
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