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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 116

1895 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
116 5. Jas Königreich Sachsen. (3/8 von Brandend. — 31/» M.) 1. Sachsen hat die Gestalt eines Dreiecks, dessen Südostseite von dem Erzge- birge (S. 88), dem Elbsandsteingebirge und dem Lausitzer Gebirge gebildet wird. Nach Norden hin dachen sich die Gebirge allmählich zur Tiefebene ab und bilden so das sächsische Berg- und Hügelland. (Welche Richtung schlagen daher die Flüsse ein sfreiberger und Zwickauer Mulde, Zschopau u. a.st die aus dem Erzgebirge eutspringen?) 2. Das sächsische Berg- und Hügelland lockte durch seinen Erzreichtum schon vor Jahrhunderten viele Bergleute herbei, und in den Flußthälern erblühten bald die Bergstädte Freiberg, Zwickau, Annaberg u. a. Heute aber ist der Bergbau nicht mehr sonderlich lohnend. Die Bevölkerung hat sich daher viel- fach der Gewerbthätigkeit, namentlich der Wollweberei und -spinnerei, zugewandt. Dieselbe wird jetzt überall in großartigen Fabriken durch Arschinen betrieben, denen das mächtige Steinkohlenlager bei Zwickau den Brennstoff liefert. In all den klei- nen Flußthälern, besonders im Thal der Zwickauer Mulde, reiht sich eine Fabrikstadt an die andere. Dichter Qualm umhüllt die Häuser, und das Geklapper der Maschi- nen betäubt unser Ohr. Da werden Flanelle, Teppiche, Wachstuche, Buckskins, Klei- derstoffe, Handschuhe, Strümpfe und tausend andere Dinge verfertigt, die sogar nach Brasilien und Australien hin versandt werden. Der Hauptort dieser großartigen Ge- werbthätigkeit ist Chemnitz (140 T.), das „sächsische Manchester". Daneben sind aber auch Glauchau, Reichenbach, Plauen rc. sehr lebhafte Fabrikstädte. Diese großartige Fabrikthätigkeit hat in Sachsen eine so dichte Bevölkerung hervorgerufen, wie sie kein zweites Land in Europa aufzuweisen hat. — (Auf 1 qkm kommen in Sachsen durchschnittlich 233 Menschen. — Vergl. Belgien S. 131 und — Norwegen S. 126!) 3. Das Elbthal vom Elbsandsteingebirge bis Meißen. Aus der Grenze zwischen Böhmen und Sachsen durchbricht die Elbe das Sandsteingebirge. Dadurch bildet sich ein tiefer, enger Spalt, der von Teschen bis Pirna sich erstreckt. Auch die Nebenflüsse der Elbe durchgruben den weichen Sandstein, und so finden wir hier in anmutigem Wechsel senkrechte Felswände, freistehende Pfeiler, enge Schluchten und freundliche Thäler: eine Schweiz im kleinen, daher „sächsische Schweiz" genannt. Die be- suchtesten Punkte derselben sind der Königstein (starke Festung), die Bastei, der Kuh st all, das Prebischthor u. a. Der Sandstein lagert in ziemlich regelmäßigen Schichten wagerecht übereinander. Da er in der Regel auch senkrecht gespalten ist, so entstehen dadurch würfelartige Steinblöcke, gewöhnlich Quadersandstein genannt. Derselbe liefert ein vorzügliches Baumaterial und wird auch zu Denkmälern, Mühl- steinen, Trögen, Schleifsteinen rc. verarbeitet. Die meisten Steinbrüche befinden sich bei Pirna. Von hier führt uns die Elbe durch ein weites Thal nach Dresden (280 T.), der Hauptstadt Sachsens. Ihre Prachtbauten sowie die zahlreichen Kunstschätze haben ihr den Namen „Elb-Florenz" verschafft. — Stromabwärts von Dr. gelangen wir nach Meißen, das durch seine Porzellanfabrik — die älteste in Europa — be- rühmt ist. 4. Leipzig (360 T.) liegt in einer weiten, fruchtbaren Ebene, die schon oft der Schauplatz heftiger Kämpfe gewesen ist. Am bekanntesten ist die große Völkerschlacht von 1813, an welche zahlreiche Denksäulen erinnern. Leipzig ist eine sehr bedeutende Handelsstadt; besonders berühmt sind die Leipziger Messen. Zu diesen finden sich Handelsleute aus allen Ländern ein: Franzosen, Engländer, Türken, Russen, Ame- rikaner u. s. w. Zahllose Rollwagen bringen zur Meßzeit ganze Berge von Kisten, Ballen und Fässern in die Stadt. Die Wohnungen im Erdgeschoß verwandeln sich
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