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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 152

1895 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
152 hoben furchtbare Hitze aus, in der Nacht aber kühlt er sich bei dem wolkenlosen Himmel (Naturl. £2.294) schnell ab, so daß die Reisenden sich oft ein Lagerfeuer anzünden müssen. Ein Schrecken der Reisenden ist der Samum, ein glühend heißer Wüsten- sturm. Gewöhnlich hält er nur 1—2 Stunden, selten 1—2 Tage an. Dann ist die Lust zum Feuer, der Mittag zur finstern Nacht geworden. Das Blut tritt Wrenschen und Tieren aus Mund und Nase, Augen und Ohren, und nicht selten werden ganze Karawanen unter den Sandwolken dieses Orkanes begraben. — In den tiefsten muldenförmigen Einsenkungen der Wüste tritt das unterirdische Wasser stellen- weise bis auf 2—3 m nahe an die Oberfläche heran. Hier in den sogenannten Oasen (— Wohnungen) ist daher der Boden recht fruchtbar und gedeihen Mais, Südfrüchte und hauptsächlich Datteln. Die Oasen sind auch daher die einzigen bewohnbaren Stätten der Sahara und die Ruhepunkte der Karawanen, mit denen die Oasenbe- wohner vielfach Handel treiben. 33. Der Su&ätt. 1. Südlich von der Sahara — bis zum Äquator hin — breitet sich der Sudan, das Land der Schwarzen, aus. Fast das ganze Gebiet ist Hochland. In einer Ein- senkung desselben liegt der Tsadsee. 2. Klima, Pflanzen u. Tierwelt. Mit Entzücken betritt der Wanderer, der monatelang die dürre Sahara durchreiste, die schattigen Wälder des fruchtbaren Sudanlandes. Zwar ist es auch hier des Mittags oft unerträglich heiß, aber die halbjährlich niederströmenden Regen erzeugen eine Fruchtbarkeit des Bodens und einen üppigen Pflanzenwuchs, der uns wahrhaft in Erstaunen setzt. Hier ist die Heimat des riesenhaften Brotbaumes, dessen Stamm nicht selten einen Umfang von 18—20 m hat. Hier auch finden wir die riesige Ölpalme, deren Blattstiele zum Häuserbau verwendet werden, und aus deren pflaumenähnlichen Früchten man das Palmöl, den wichtigsten Handelsartikel Afrikas, gewinnt. (In Europa wird dieses Öl zur Seifenbereitung benutzt.) In den dichten Wäldern sind Ebenholz-, Weih- rauch-, Gummi-, Kautschuk-, Butterbäume u. v. a. durch Schlingpflanzen zu einem undurchdringlichen Dickicht verbunden. Hier hausen auch Elefanten, Nashörner, Löwen, Gorillas, Giraffen re., und in den Seen und Flüssen tummeln sich Fluß- pferde und Krokodile. 3. Die Bewohner des Sudans sind die Neger. Sie sind kräftig gebaut, haben eine schwarzbraune Farbe, krauses, wolliges Haar und dicke, wulstige Lippen. Ihre Kleidung besieht aus einem Streifen Baumwollenzeug, den sie sich um den Leib schlingen. Am liebsten schmücken sie sich mit Glasperlen, Federn, Muscheln rc. Sie treiben Viehzucht und Ackerbau; ihre Nahrung besteht aus Hirse, Mais rc. Einige Negerstämme verzehren sogar noch Menschen. Der Religion nach sind sie fast alle Heiden. Sie fürchten eine Menge Geister, die auf der Erde hausen und ihnen Schaden zufügen wollen. Zum Schutze gegen dieselben sowie gegen Krankheiten, Dürre rc. holt man sich vom Zauberer einen Fetisch. Das ist eine Figur aus Holz, Thon, Stein rc. Erweist sich der Fetisch nicht mächtig genug gegen das Übel, so wirft man ihn fort und holt sich einen andern. — Die Herrscher in den zahlreichen Negerstaaten sind meistens unumschränkte Herren über Leben und Eigentum ihrer Unterthanen. 4. Ober- oder Nordguinea ist ein flacher Küstensaum, der nach dem Innern zu durch hohe Randgebirge abgeschlossen ist. Nach den Produkten, welche man von den einzelnen Küsten holte, unterschied man eine Pfeffer-, eine Zahn-, eine Gold- und eine Sklavenküste. Letztere war der Schauplatz deö grausamsten Sklavenhandels. Hierher trieb der Sklavenhändler mit der Peitsche seine „schwarze Ware". Hier lud er sie zu Schiffe und segelte dann mit ihr nach Amerika, wo er sein „Ebenholz" aus dem
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