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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 174

1895 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
12. Die Sauerkirsche. 1. Blüte. Unter den Obstbäumen im Garten ist der Kirschbaum der erste, der unser Äuge mit seiner Blütenpracht erfreut. Noch wagen sich die Laubblätter nicht recht hervor aus ihrer schützenden Knospenhülle — aber die Blüten können der locken- den Frühlingssonne nicht widerstehen und verlassen keck und mutig ihr dunkles Winterkämmerchen. Und wie prächtig sticht der weiße Blütenschnee von den dunklen Zweigen ab! Je 2—5 Blüten stehen nebeneinander. Der Kelch hat die Form eines glockenförmigen Napfes. Die Blütenblätter sind auf dem Kelchrande angeheftet. Dort sitzen auch die zahlreichen Staubblätter, während der einzige Stempel auf dem „Fruchtboden" steht. Fruchtboden nennt man nämlich das Ende des Blütenstiels, auf dem die Blüte ruht. Unterscheide Fruchtboden und Fruchtknoten (S. 176)! (Kirschfrucht S. 210.) 2. Stamm. Blätter. Der Stamm ist mit graubrauner Rinde umgeben, die in der Jugend glatt ist, später aber leicht querrissig wird. Wenn mau sie verletzt, so trennt sie sich leicht vom Stamme. An der verletzten Stelle aber dringt bernsteingelbes Kirschgummi hervor. Es sieht aus wie Kandis, weshalb auch die Kinder wohl einmal an ihm lecken. Sein Geschmack ist aber gar nicht schön. — Die Blätter stehen an älteren Zweigen in Büscheln, an den jungen dagegen einzeln. Ihr Rand ist mit Zähnen versehen wie eine Säge. (Vergl. die Sauerkirsche mit der Süßkirsche!) 13. Knospen. 1. Knospenbildung. Wir brechen vor Entfaltung der Blüten und Blätter Zweig- lein von verschiedenen Bäumen. Deutlich noch sehen wir Narben, welche die Blätter hinterließen, als „sie im vergangenen Herbste bei den rauhen Sturmwinden vom Baume fielen. Über jeder Narbe aber hat sich schon im vorigen Spätsommer eine Knospe gebildet, in welcher wohlverwahrt Blätter, Blüten oder Triebe des nächsten Jahres schlummern. Braune, lederartige Schalen umschließen die zarten Gebilde so eng und dicht, daß ihnen selbst die grimmigste Kälte nichts anhaben kann. Berühren wir die Knospen mancher Bäume (z. B. die der Roßkastanie) im Frühjahr mit dem Finger, so bemerken wir, daß sie klebrig sind. Diese klebrige Masse wird von kleinen Drüsenhaaren ausgeschieden. Sie dient dazu, die Knospenschuppeu noch fester mit- einander zu verkleben und so das Eindringen der Kälte und Feuchtigkeit um so mehr zu verhindern. Sobald nun der Saft im Frühjahr in die Bäume steigt, gelangt er auch an die Knospen. Diese schwellen an. Die Hülle zerplatzt, die Schuppen werden abgestoßen — und die jungen Blätter und Blüten dringen hervor. — Zuweilen aber werden die zarten Sprossen durch Nachtfröste oder durch Raupen wieder vernichtet. Doch auch in diesem Falle bleiben die Zweige nicht kahl. Unter der Rinde liegt näm- lich bei jeder Knospe noch eine sogenannte Schlafknospe verborgen, die sich nur dann entwickelt, wenn die Hauptknospe durch irgend einen Umstand vernichtet worden ist. 2. Knospenarten. Manche Knospen bergen nur Blüten, andere nur Blätter und noch andere Blüten und Blätter zusammen. Wir unterscheiden demnach Blüten- knospen, Blattknospen und gemischte Knospen. An der Stärke der Knospen weiß der Gärtner im Herbste bereits zu beurteilen, ob der Obstbaum viel „Trag- oder Frucht- knospen" hat; denn die Blütenknospen, und besonders die gemischten Knospen, sind stärker als die Blattknospen. 14. Der Apfelbaum. 1. Blüten. Ein Apfelbaum in seiner Blütenpracht gewährt einen überaus herr- lichen Anblick und ist so recht geeignet, unser Gemüt zu dem allmächtigen Schöpfer emporzuziehen. „Mich," ruft der Baum in seiner Pracht, „mich," ruft die Saat,
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