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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 233

1895 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
233 „Schnippchen" zu schlagen, indem er plötzlich im rechten oder spitzen Winkel abbiegt („Haken schlägt"), den Verfolger vorbeischießen läßt und so einen bedeutenden Vor- sprung gewinnt. 3. Nahrung Erst in der Dämmerstunde verläßt der vorsichtige Hase sein Lager, um seiner Nahrung nachzugehen. Diese besteht im Frühlinge und Sommer nament- lich aus aufkeimendem Gras und Korn sowie aus Kohl und Rübenarten, im Herbste und im Winter aber aus Getreide, Raps rc. Wenn der Schnee die Felder bedeckt, kommt Lampe gern in die Kohlgärten einsam stehender Häuser und thut sich hier gütlich. In der Not aber stillt er seinen Hunger auch mit der Rinde junger Wald- bäume, wodurch er oft nicht unbedeutenden Schaden anrichtet. Zum Abnagen der Rinde rc. hat er sehr scharfe, meißelförmige Nagezähne, 4 derselben sitzen im Ober- kiefer (2 große und dahinter 2 kleine) und 2 im Unterkiefer. Diese Zähne nutzen sich an der Schneide durch das Nagen bedeutend ab, wachsen aber von der Wurzel aus beständig nach. Fällt ein Nagezahn aus, so wird der gegenüberstehende nicht mehr abgenutzt und daher oft in dem Maße verlängert, daß das Maul nicht mehr geschlossen werden kann. In der Regel muß dann der Hase sterben. Auch die ge- spaltene Oberlippe (Hasenscharte) erleichtert sehr das Nagen. (Inwiefern?) 4. Junge Hasen. Hinterm Busch oder Dornstrauch ist die Wiege der jungen Häslein. Dort hüpfen sie auch bald gar drollig umher. Die Häsin behandelt ihre Jungen sehr leichtsinnig und lieblos und verweilt höchstens eine Woche bei den Kleinen; dann bleiben diese sich mehr selbst überlassen. Nur von Zeit zu Zeit kommt die alte Häsin zu den Jungen zurück, und lockt sie durch ein eigen- tümliches Geklapper mit den Löffeln, die sie zusammenschlägt. In der Gefahr läßt sie dieselben bald im Stich, doch hat man auch gesehen, daß sie ihre Jungen gegen Raubvögel und Raben verteidigte. Der Hasenvater aber verabfolgt den Jungen öfter Maulschellen. 94. Der Hamster. 1. Wohnung. „Wer im Rohr sitzt, hat gut Pfeifen schneiden." So denkt auch der Hamster, und darum legt er sich mitten im Getreidefelde seine Wohnung an; denn das Korn ist sein Lieblingsgericht. Zum Graben seines Baues hat der Hamster sehr kurze, aber recht kräftige Füße, die außerdem mit scharfen Krallen versehen sind. Will er sich einen Bau anlegen, so grübt er sich zunächst eine 3—4 in lange, schräge Röhre, die er später als Ausgangsröhre benutzt. Hierauf schreitet er zum Aushöhlen mehrerer Kammern, von denen aber nur eine als Wohnraum benutzt wird, während die andern als Vorratskammern dienen. Sodann legt er noch mehrere senkrechte Röhren an, die sogenannten Falllöcher, welche er in der Regel nur als Eingang be- nutzt. Am häufigsten findet man den Hamster in Thüringen und Sachsen. 2. Das Aussehen des Hamsters ist nicht schön. Die Ohren sind nackt, der Schwanz ist auffallend kurz. Merkwürdig ist auch beim Hamster die Farbenvertei- lung. Während nämlich die meisten Säugetiere oben dunkler, unten heller gefärbt sind (Fuchs, Eichhörnchen rc.), ist die Farbe des Hamsters umgekehrt oben heller, unten dunkler: am Rücken braungelb, an den Seiten weißlich gefleckt, am Bauche und an den Oberschenkeln aber schwarz. Diese umgekehrte Farbenverteilung findet sich unter unsern einheimischen Säugetieren nur noch beim Dachse und Iltis. . A Wintervorrat und Winterschlaf. Wenn das Getreide reist, sammelt der H. seinen Wintervorrat ein. Geschickt biegt er dabei mit den Vorderpfoten die Ähren nieder und beißt sie mit seinen Nagezähnen ab. Dann dreht er sie mit den Pfoten ein paarmal hin und her und steckt die Körner in seine Backentaschen. Diese liegen inwendig an beiden Seiten der Backen und sind so groß, daß in jede derselben eine Hand voll Korn hineingeht. Wenn der Hamster sie gefüllt hat, begiebt er sich in seine
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