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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 251

1895 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
251 2—4 Wochen die jungen Ameisen hervor, welche anfangs sehr zart und weich sind. Doch bald wachsen sie heran, färben sich braun und verrichten nun alle vorkommen- den Arbeiten. So öffnen sie des Morgens — vorausgesetzt, daß es nicht regnet — die verrammelten Zugänge, schweifen dann umher, Nahrung zu suchen, oder tragen die Puppen an die Sonne. Andre sind mit dem Ausbau des Nestes beschäftigt oder stehen am Eingänge Wache, um jeden Eindringling abzuhalten. Gegen Abend werden die Puppen wieder in das Nest gebracht und alle Eingänge mit Fichtennadeln ver- sperrt. Bald ist der Ameisenschwarm verschwunden, und nur einzelne Wachtposten wandern während der Nacht einsam aus und ab. Während des Winters liegen die Ameisen im tiefsten Teile des Nestes in Erstarrung. 4. Die Nahrung der Ameisen ist sehr verschieden; Honig, Obst, Zucker, Sirup u. a. Süßigkeiten sind ihre Lieblingsspeisen, doch fressen sie auch tote Tiere, als Käfer, Mäuse, Frösche, Raupen u. s. w. bis auf Haut und Knochen auf. Mit den Blattläusen leben sie in größter Freundschaft beisammen. Diese haben näm- lich am Hinterleibe zwei kleine, aufwärtsgerichtete Röhren, in denen sich Honigsaft absondert und die daher „Honigtrompeten" genannt werden. Um diesen Saft ist es den Ameisen zu thun. Damit nun die Absonderung schneller vor sich gehe, klopfen und streichen sie die Blattläuse sanft mit den Fühlern. Nicht mit Unrecht nennt man die Blattläuse daher die „Milchkühe" der Ameisen. Die Ameisen sorgen für dieselben recht väterlich; sie nehmen sie z. B. von trockenen Zweigen herunter und tragen sie aus frische, saftige Pflanzen, und im Spätsommer bringen sie dieselben unter die Erde an die Wurzeln der Gewächse. 111. Der Kalkstein. 1. Beim Kalkofen. Tief versteckt im Walde steht ein niederes Haus mit dampfendem Schornsteine. Es ist ein Kalkofen. In einiger Entfernung davon sehen wir einen tief in die Erde gehenden Kalkfelsen, aus welchem der rohe Kalk von kräftigen Männern losgehauen wird. Solcher Kalkstein ist auf der ganzen Erde ver- breitet. Er bildet entweder große Lager in der Erde oder Gebirge auf derselben. (Jura.) Die aus dem Felsen loögehauenen Kalkstücke werden in den Kalkofen ge- bracht und hier „gebrannt". Der Zweck dieses Brennens ist der, die im Kalksteine enthaltene Kohlensäure (44 °/o) zu vertreiben; denn so lange diese im Kalke enthalten ist, läßt er sich nicht in einen brauchbaren Brei verwandeln. Bei der Hitze im Kalk- ofen entweicht aber die Kohlensäure, und es bleibt die reine Kalkerde (56 %) zurück. Man nennt jetzt den Kalk „Ätzkalk". 2. Löschen. Mörtel. Cement. Taucht man ein Stückchen Ätzkalk ins Wasser und hält es dann in der Hand fest, so fühlt man bald ein Brennen in der Hand. Der Ätzkalk saugt nämlich sehr begierig Wasser auf und entwickelt dabei Wärme. Will der Maurer den Ätzkalk gebrauchen, so „löscht" er ihn zunächst, d. h. er begießt ihn in der „Kalkgrube" mit Wasser, und so verwandelt sich der Ätzkalk unter Zischen und Dampfbildung in einen weißen Brei. („Gelöschter Kalk.") Dieser wird nun mit Sand vermengt und heißt dann „Mörtel". Er verbindet die Ziegelsteine eng mit einander und erhärtet bald an der Luft. Vielfach verwendet man statt des Mörtels den „Cement", d. i. mit Thon vermischter Mörtel. Derselbe ist noch fester als der gewöhnliche Mörtel und wird unter Wasser so hart wie Stein, weshalb man ihn besonders zu Brückenbauten verwendet. 3. Die Kreide hat ihren Namen von der Insel Kreta, wo man sie zuerst fand. Sie ist (wie der Feuerstein) aus dem Gehäuse äußerst kleiner Tierchen entstanden und bildet z. B. auf Rügen, an den Küsten Englands, in Frankreich rc. förmliche
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