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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 265

1895 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
265 128. Das Gueckmer. 1. Eigenschaften. Vorkommen. Das Quecksilber findet sich besonders in Klüften und Höhlungen des Gesteins z. B. bei Jdria in Kram, in Spanien, Östreich, Rhein- bayern und Peru. Es tritt nur selten gediegen auf, meist kommt es in Verbindung mit Schwefel vor. Mit diesem bildet es einen schön rot gefärbten Körper, den Zinnober. Das Quecksilber ist das einzige Metall, welches sich bei gewöhnlicher Temperatur im flüssigen Zustande befindet. („Queck" bedeutet „lebhaft", „lebendig". Vergl. Quecke, erquicken!) Erst bei — 40° C. erhärtet dieses Metall. — 2. Verwendung. Das Quecksilber hat eine außerordentliche Neigung, sich mit andern, namentlich edlen Metallen zu verbinden. Daher benutzt man es, um diese von den unedlen zu scheiden. So sind z. B. Silber, Kupfer und Schwefel häufig zu einem Erz verbunden. Dieses zerstampft der Bergmann zu Staub, vermischt den- selben mit Quecksilber und thut diese Mischung in ein Faß, das sodann in schnelle Drehung versetzt wird. Dabei sucht sich das Quecksilber mit dem edlen Silber zu verbinden, während es Kupfer und Schwefel, mit denen es sich sonst auch vereinigt, jetzt unbeachtet läßt. Später nimmt der Bergmann das mit dem Silber verbundene Quecksilber heraus und bringt es über ein Feuer, um das Quecksilber von dem Silber zu scheiden. Ersteres steigt bald in Dämpfen nach oben und läßt das reine Silber in dem Gefäße zurück. Nachdem sich dann die Dämpfe, welche aufgefangen werden, abgekühlt haben, verdichten sie sich wieder zu Quecksilber. — Mit Quecksilber werden auch die Thermometer und Barometer gefüllt. 3. Amalgam. Das Quecksilber dringt in andere Metalle wie Wasser in Zucker ein und bildet mit ihnen ein butterweiches Gemisch. Will der Goldschmied z. B. ein Stück Silber vergolden, so wirst er ein Stückchen Gold in Quecksilber. Das Gold wird flüssig und verbindet sich so mit dem Quecksilber zu einem Gemisch (Amalgam). Damit bestreicht der Goldschmied das Silber und hält letzteres dann übers Feuer. Bei der Hitze entweicht das Quecksilber, das Gold aber bleibt zurück und setzt sich auf der Oberfläche des Silbers fest. So ist das Silber vergoldet worden. (Feuervergoldung.) — Mit einer Mischung von Quecksilber und Zinn sind die Rückseiten der Spiegel belegt. 129. Lchlichbetrachtung. Betrachtet man die Felsen näher, so bemerkt man, daß viele derselben aus Schichten bestehen, welche gleichlaufend über einander gelagert sind. Da man in diesen Schichten sehr häufig Abdrücke und Überreste von Seetieren (Muscheln, Schnecken, Fische, Korallen re.) gefunden hat, so nimmt man an, daß sie durch Ablagerung im Meere entstanden sind. (Von solcher Ablagerung kann man sich eine Vorstellung i machen, wenn man in ein Glas Wasser eine Hand voll Erde thut und dann das Sinken der- selben beobachtet.) Zu diesen Gesteinsschichten gehören z. B. Schiefer, Thon, Kalkstein, Steinkohlen, Kreide, Steinsalz re. Häufig aber findet man nun unter dem geschichteten Gestein auch solche Massen, welche dasselbe quer durchbrochen und gehoben haben. Diese sind aus der Tiefe des Erd- Gesteinsschichten.
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