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1. Realienbuch - S. 10

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
10 Geschichte. I größte Schande, den Führer zu überleben, wenn er in der Schlacht fiel. Auch nach dem Kriegszuge blieben sie bei ihrem Herrn, von dem sie oft reich beschenkt und hoch geehrt wurden. Sn späterer Zeit verbanden sich manchmal mehrere Gefolgschaften aus ver- schiedenen Stämmen zu gemeinsamen Kriegsfahrten. Dies trug viel zur Einigung der Deutschen untereinander bei. 13. wieder und Schrift. Bei Opfern und Gelagen, bei Hochzeiten und Toten- bestattungen wurden Lieder gesungen, in denen kühne Kriegshelden gepriesen und alte Volks- und Göttersagen erzählt wurden. — Auch eine Schrift besaßen die Deutschen. Auf Waffen und Schmuckgegenstände wurden die Namen der Besitzer bisweilen in ein- fachen Zeichen („Runen") eingeritzt. Da diese Schrift jedoch sehr unvollkommen war, haben wir keine Nachrichten über unsre vorfahren von ihnen selbst erhalten. Was wir von ihnen wissen, verdanken wir ihren Nachbarn, den Römern. B. Die deutschen 5täinme bis zur Entstehung eines deutschen Reiches. I. Römer und Deutsche. 1. römische Reich. Die Römer waren zur Zeit der alten Deutschen das mäch- tigste Volk der Erde. von Rom aus hatten sie nach und nach fast alle damals bekannten Länder unterworfen. Ungefähr 120 Jahre v. Ehr. umfaßte ihr Reich Italien, die Balkan- halbinsel, einen Teil Asiens, Nordafrika, Spanien, das Nlpenland und den Südosten Frank- reichs. (Karte!) Die Römer waren ein kluges, gebildetes Volk und verstanden feste Städte und gute Landstraßen zu bauen. In Künsten und Wissenschaften, besonders in der Rechts- kunde, waren sie hoch erfahren. Ihre Gesetze waren freilich für die unterworfenen Völker recht hart. Sie führten fortwährend Kriege und unterhielten wohlbewaffnete, geübte Heere. 2. Die Timbern und Teutonen. Zu jener Zeit wohnten östlich der unteren Elbe und auf der jütischen Halbinsel die Eimbern. Sie trieben fast nur Viehzucht. Nls das Land für ihre volkszahl nicht mehr ausreichte, zog ein Teil von ihnen mit Weibern, Kindern und Herden unter beständigen Kämpfen nach Süden, um neue Wohnsitze zu suchen. Unterwegs schlossen sich ihnen die Teutonen an, die jedoch wahr- scheinlich nicht deutschen Stammes waren. Timbern und Teutonen überschritten ge- meinsam die Donau, kamen an die Alpen und schlugen die römischen Heere in vier gewaltigen Schlachten, hierauf teilten sie sich. Die Teutonen wollten von der Rhone aus, die Timbern von Donau und Inn her in Italien einbrechen. Da sandten die Römer ihren besten Feldherrn, Marius, gegen die wilden Scharen. Er wendete sich zuerst gegen die Teutonen und baute in der Rhone-Ebene ein festes Lager. Die Teutonen versuchten es zu erstürmen, setzten aber nach mehreren vergeblichen Angriffen ihren Marsch fort. Um Tage darauf eilte Marius ihnen nach, fiel unvermutet über sie her und besiegte sie völlig. — Die Timbern waren unterdessen über die Alpen gestiegen und hatten sich in der fruchtbaren Po-Ebene von dem müh- samen Marsche erholt. Marius eilte herbei und schlug auch sie in einer blutigen Schlacht. Rach errungenem Siege mußten die Römer aber erst noch die Wagenburg erobern, die von den cimbrischen Frauen wütend verteidigt wurde (ungefähr 100 v. Ehr.). 3. Kriovist und Eäfar. Auch andre deutsche Stämme, die östlich von der Elbe wohnten, verließen ihre Heimat. Sie zogen über das deutsche Mittelgebirge nach Süden und nahmen das
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