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1. Realienbuch - S. 13

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 13 Göttern geopfert, und die Rechtsgelehrten, die sich besonders den allgemeinen haß zugezogen hatten, marterte man grausam zu Tode. Alle andern Gefangenen wurden zu Zklaven gemacht, und mancher vornehme Römer mußte sein Leben als Leibeigener eines Deutschen beschließen. — Deutschland war wieder frei. Fünf Jahre später schickte Tiberius, der nach Augustus Raiser geworden war, den Feldherrn Germanikus an den Rhein. Dieser drang mehrmals in Deutsch- land ein, kam dabei auch in den Teutoburger Wald und ließ dort die Überreste der gefallenen Römer bestatten. Aber immer wieder wurde er von Hermann zur Rückkehr genötigt. Run gaben die Römer die versuche auf, Deutschland zu erobern. Tiberius meinte, man müsse die Deutschen ihrer eigenen Uneinigkeit überlassen und rief Germanikus zurück. Leider hatte er recht! Der ruhmvolle Ztamm der Cherusker rieb sich im Rampfe mit andern Ztämmen fast auf. Hermann wurde, 37 Jahre alt, von seinen eigenen ver- wandten ermordet, weil sie fürchteten, er könne sich zum Rönige machen. Zein kveib Thusnelda war mit ihrem kleinen Zahne in die Rnechtfchaft der Römer gefallen. — (Hermannsdenkmal bei Detmold.) 6. Das Zehntland. Zpäter schoben die Römer ihre Grenzen über Rhein und Donau vor und bauten zur Sicherung einen langen Grenzwall mit doppeltem Graben. (Rarte!) Er begann an der Mündung der Lippe, zog sich über den Taunus, überschritt den Main und endete bei Regensburg an der Donau. In bestimmten Entfernungen standen Wart- türme, auf denen römische Rrieger kvache hielten. An Flußübergängen, Pässen und andern wichtigen Stellen waren Burgen angelegt, in denen beständig starke Besatzungen lagen. (Eine dieser Römerburgen, die Zaalburg bei Homburg im Taunus, ist in der jüngsten Zeit ausgegraben und durch Raiser Wilhelm Ii. wiederhergestellt worden.) hinter dem Grenzwalle, der fast 600 km lang war, siedelten sich ausgediente römische 5ol- daten, sowie Deutsche und Gallier an. Sie mußten an die römische Obrigkeit den zehnten Teil ihrer Ernte ab- geben ; deshalb nannte man das Land „Zehnt- land". Im Zchutze der Burgen, die am Rhein und an der Donau er- richtet worden waren, bauten sich gleichfalls viele Leute an, so daß sich nach und nach große Ztädte bildeten. Auf diese lveise sind z. B. Eöln, Roblenz, Mainz, Ivorms, Ztraßburg, Basel und Regens- burg entstanden. Die bedeutendste von diesen Römerstädten war Trier, wo noch heute gewaltige altrömische Bauten erhalten sind. Am Grenzwalle wechselten Rriegs- und Friedenszeiten. Der römische Raufmann zog von hier aus nach Deutschland und tauschte Zklaven, Vieh, Honig, Bernstein, Felle, kvolle und blondes haar, mit dem sich vornehme Römerinnen gern schmückten, gegen Gold- und Zilberschmuck, feine Rleiderstoffe, Werkzeuge, eiserne Waffen und römische Münzen ein. Auch die Deutschen rar Jni
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