Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Realienbuch - S. 15

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 15 aber abgehärtet und an Anstrengungen gewöhnt, halb rohes Fleisch, wurzeln und Kräuter bildeten ihre Nahrung. Ihre Kleidung bestand aus Leinen oder aus zu- sammengenähten Fellen kleiner Tiere. Da sie nur Viehzucht trieben, zogen sie mit ihren Zelten und Herden ohne feste Heimat von (Drt zu Ort („Nomaden"!). Sie waren vortreffliche Reiter und auf ihren flinken, struppigen Pferden gefährliche Feinde. Als Waffen führten sie Zchwerter und Wurfspieße, Vogen und Pfeile, sowie eine wurf- schlinge. Unersättlich war ihre Geldgier. Zuerst stießen die Hunnen auf diegstgoten, die am schwarzen Meere wohnten. Diese wurden besiegt und gezwungen, sich ihrem Zuge anzuschließen. Die Westgoten warteten den Angriff gar nicht ab, sondern gingen zum großen Teil über die Donau in das römische Reich. Die Hunnen nahmen ihr Land in Besitz und blieben zunächst in der Ungarischen Tiefebene. Durch ihren Einbruch entstand unter den deutschen Völkerschaften eine gewaltige Bewegung von Osten nach Westen, die über 200 Jahre dauerte. Sie hatte die Vernichtung ganzer Völker, die Verwüstung vieler Länder und den Untergang großer Reiche zur Folge. Man nennt sie die Völkerwanderung. 4. Alünch. Die Römer versprachen den Westgoten Land zur Ansiedlung, wenn sie die Donaugrenze gegen die Hunnen und andre Völker bewachen wollten. Die Ver- sprechungen wurden ihnen aber nicht gehalten, und die römischen Beamten verübten Erpressungen gegen sie. Da empörten sich die Westgoten, besiegten ein römisches Heer und verwüsteten die Balkanhalbinsel. Zpäter erwählten sie den jugendlichen Alarich zu ihrem Könige. Dieser beschloß, seinem Volke neue Wohnsitze zu suchen, und drang in Italien ein. weströmische Heere versuchten mehrmals vergeblich, ihn aufzuhalten. Er durchzog Italien und belagerte die Ztadt Rom, in der bald eine Hungersnot ausbrach. In ihrer Bedrängnis schickten die Römer zu Alarich Gesandte. Diese wiesen darauf hin, daß die sehr zahlreiche Bevölkerung der Stadt sich verzweifelt wehren würde, wenn die Westgoten in Rom eindrängen. Aber Alarich erwiderte lächelnd: „Je dichter das Gras, um so besser das Mähen". Er verlangte eine ungeheure Menge von Gold und Silber für feinen Abzug. Erschrocken über die Forderung, fragten die Gesandten: „was willst du uns denn lassen?" „Das Leben", antwortete Alarich hart. Die Römer mußten ihm ihre kostbarsten Zchätze ausliefern. Als man sein verlangen, den West- goten Land abzutreten, nicht erfüllte, erschien er im folgenden Jahre wieder vor der Ltadt, eroberte und plünderte sie. Kurze Zeit danach starb Alarich in Eosenza in Unter- italien. Er wurde im Flußbette des Buseuto begraben (Gedicht: Grab im Busento). Zein Nachfolger führte das Volk, dem sich viele römische Zklaven deutscher Herkunft ange- schlossen hatten, nach Züdfrankreich. Dort, auf römischem Boden, gründeten die West- goten ein Reich, das sich später über die Pyrenäen bis weit nach Zpanien hinein ausdehnte. 5. Attila. Bei den Hunnen hatte sich inzwischen Attila zum Könige gemacht. Zwischen Theiß und Donau stand seine Königsburg, die von holz erbaut und mit pfahlwerk umgeben war. Dort hielt er prächtig Hof und empfing die Gesandten fremder Völker. Zeine eigne Lebensweise jedoch war einfach und bescheiden. Er übte strenge Gerechtigkeit und verstand seine Pläne klug auszuführen. Zeine Herrschaft reichte von der Wolga bis nach Deutschland. Auch deutsche Ztämme, besonders die Dstgoten, mußten ihm gehorchen und Heeresfolge leisten. — Um das Jahr 450 brach Attila mit einem mächtigen Heere auf, um das weströmische Reich zu erobern, und zwar wendete er sich zunächst gegen die weströmische Provinz Gallien, verwüstete Felder und zerstörte Häuser bezeichneten seinen weg; die Ztädte Worms, Nletz und Trier wurden niedergebrannt.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer