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1. Realienbuch - S. 22

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
22 Geschichte. I Mit großem Fleiße wurden Bücher durch Rbschreiben vervielfältigt. — In den Frauen- oder Nonnenklöstern wurden edle Jungfrauen unterrichtet und Kranke gepflegt. Die Nonnen webten auch Teppiche und stickten Meßgewänder für die Priester. V. Karl -er Große. 768 — 814. 1. Pipiti wird König. Nach Karl Ktartells Tode wurde fein Sohn Pipin hausmeier des Frankenreiches. Der damalige König kümmerte sich nicht um die Re- gierung und war bei seinem Volke verachtet. Pipin dagegen stand bei dem Heerbanne wegen seiner Tapferkeit in großem Rnsehen, und die Geistlichen ehrten ihn, weil er die Kirche reich beschenkte und die Bekehrung der Heiden unterstützte. Tr beschloß, den König abzusetzen und sich selbst zum Herrscher des Franken- reiches zu machen. Um für seinen Plan den Beistand der Kirche zu gewinnen, ließ er vorher den Papst um seine Meinung fragen. Dieser erklärte die Rbsetzung des schwachen Königs für notwendig, „damit die Ordnung im Frankenreiche nicht gestört werde". Nun nahm Pipin den König gefangen, ließ ihm die langen Locken, das Zeichen der Königswürde, abschneiden und ihn mit seiner Familie in ein Kloster bringen. Dar- aus wurde er selbst vom Heerbanne zum Könige der Franken erwählt. Zwei Jahre später kam der Papst zu ihm und salbte ihn und seine Söhne. Dies bedeutete, daß die Königswürde in dem neuen herrscherhause forterben sollte. Zum Danke dafür nötigte Pipin später die Langobarden (5. 16, 7), die den Papst in Rom schwer be- drängten, der Kirche ein großes Landgebiet mit der Stadt Ravenna abzutreten. (Karte!) ■— Ihm folgte sein Sohn Karl in der Regierung. 2. Karls Gestalt und Lebensweise. Karl war von hoher, kräftiger Gestalt und hatte große, lebhafte Rügen. Das haar wallte ihm bis auf die Schultern herab und verlieh ihm ein ehrwürdiges Russehen. Er war im Waffendienste wohlgeübt und ein rüstiger Schwimmer; die Jagd liebte er leidenschaftlich. In Lebensweise und Kleidung war er einfach. Rur bei festlichen Gelegenheiten trug er Gewänder von könig- licher Pracht. Um liebsten verweilte er in Rachen oder auf seiner Pfalz (Burg) Ingelheim, von der aus er den schönen Rheinstrom weit übersehen konnte. Er liebte heitere Ge- selligkeit und war im Umgänge mit jedermann freundlich. Den Gottesdienst besuchte Karl täglich und schenkte den Klagen der Schwachen und Unterdrückten willig Gehör. Die königlichen Landgüter lieferten der Hofhaltung fast alles, was für den Lebens- unterhalt nötig war. Die jährlichen Abrechnungen prüfte Karl selbst und kümmerte sich dabei auch um die Bereitung der Butter, um die Geflügelzucht und um andre kleine Dinge. Er führte auf seinen Gütern den kv e i n b a u ein und schrieb vor, welche Gemüse in den Gärten gebaut werden sollten. Ruf jedem königlichen Landgute hielt er Schmiede, Stellmacher und andre Handwerker. Seine Gemahlin mußte mit seinen Töchtern die Hauswirtschaft, sowie das Spinnen und das weben der Kleider beaufsichtigen. 3. Karl alz Kriegzfürft. u) Sachsen krieg. Ein christliches Reich zu be- herrschen, dem alle deutschen Stämme angehörten, war Karls Lebensziel. Run wohnten an der Uordostgrenze des Frankenreiches, an Weser und Elbe, die Sachsen, ein kräftiger deutscher volksstamm. Sie lebten noch in alter Freiheit, ohne Fürsten, hingen zäh an den heidnischen Göttern und haßten die Franken, die den Glauben an Wodan verlassen hatten, häufig fielen sie in das fränkische Reich ein, zer- störten die Kirchen und töteten die Priester. Karl beschloß deshalb den Krieg gegen sie. Die Sachsen leisteten aber unter ihren Herzogen, die sie beim Rusbruche des Kampfes erwählt hatten, hartnäckigen Widerstand. Ein fränkisches Heer drang in ihr Land
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