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1. Realienbuch - S. 23

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 23 ein, eroberte die feste Lresburg am Teutoburger Walde und stürzte die Irminsäule, die nach der Meinung der Sachsen das Himmelsgewölbe trug. (Tr und Irmin sind Namen für Tiu.) Die Irminsäule war „ein in die höhe gerichteter Baumstamm von nicht geringer Größe". Nahe bei ihr wurden in einem Gebäude kostbare goldene Geräte aufbewahrt, die den Franken zur Beute sielen. — Als nach einigen Zähren viele Häupt- linge der Sachsen zur Unterwerfung und Annahme des Christentums gezwungen worden waren, hielt Barl den widerstand für gebrochen. Tr verbot den Sachsen bei schwerer Strafe, den Göttern Menschen zu opfern und nach heidnischer Sitte die Seichen zu ver- brennen. Zugleich setzte er angesehene sächsische Tdelinge zu Grasen ein, sandte christliche Priester in das Land und führte den „Zehnten" der Feldfrüchte und des Viehes ein. Zu gleicher Zeit ließ er feste Burgen bauen, in die er fränkische Besatzungen legte. Einige Zahre später bot er den sächsischen Heerbann zu einem Kriege auf. Die Sachsen jedoch, erbittert darüber, daß Karl ihnen Christentum und fränkische Gesetze aufgedrängt hatte, und daß sie ihm heerfolge leisten sollten, überfielen unter Führung ihres tapfern und verschlagenen Herzogs widukind am Süntelgebirge ein fränkisches Heer und vernichteten es. Die christlichen Priester wurden erschlagen oder verjagt, die neugegründeten Kirchen dem Erdboden gleichgemacht. Zur Strafe ließ Karl eine große Zahl gefangener Sachsen bei Verden an der Aller hinrichten. Da aber erhob sich das ganze Sachsenvolk, und der wilde Krieg entbrannte von neuem. Nachdem Karl jedoch noch zwei blutige Siege erfochten hatte, verzweifelte widukind an den alten Göttern und ließ sich taufen. Um weitere Ausstände unmöglich zu machen, führte Karl 10000 Sachsen von der Elbe weg und siedelte sie in Süddeutschland an. Die Kämpfe dauerten trotzdem fort, und erst nach 32 jähriger Kriegszeit waren die Sachsen völlig unterworfen. Die Bistümer Münster, Osnabrück und Paderborn, die Karl im Sachsenlande gegründet hat, bestehen noch heute. b) Langobardenkrieg. Karl hatte anfänglich mit seinem Bruder Karlmann gemeinsam über die Franken geherrscht. Nachdem Karlmann gestorben war, verlangte seine Witwe für ihre beiden Söhne Anteil an der Negierung. Da Karl ihr nicht will- fahrte, wendete sie sich an ihren Vater, den König der Langobarden. Dieser forderte den Papst auf, die beiden Knaben zu Frankenkönigen zu salben und bedrohte ihn, als er sich weigerte. Um dem Papste beizustehen, eilte Karl mit einem Heere nach Italien und nahm pavia, die Hauptstadt des Langobardenreiches, ein. Der besiegte König wurde gefangen und sein Land dem Frankenreiche einverleibt. e) Krieg mit den Mauren. In dem mohammedanischen Reiche auf der Pyrenäen- halbinsel (5. 20) waren Streitigkeiten ausgebrochen, und Karl wurde von einem ver- triebenen Maurenfürsten um Hilfe gebeten. Da zog er mit einem kleinen Heere über die Pyrenäen, mußte aber bald vor der großen Übermacht der Feinde wieder um- kehren. Aus dem Rückzüge wurde die Nachhut der Franken von den Mauren über- fallen und vernichtet. Dabei verlor einer der tapfersten Helden des fränkischen Heeres, Markgraf Roland, sein Leben. Später kehrte Karl mit größerer Heeresmacht wieder zurück, besiegte die Araber und dehnte sein Reich bis an den Ebro aus spanische Mark). ä) Unterwerfung Bayerns. Der Herzog von Bayern suchte sich und sein Land vom Frankenreiche unabhängig zu machen und lehnte sich mehrmals gegen Karl auf. Er wurde unterworfen und mußte mit seiner Familie in ein Kloster gehen. e) Kämpfe mit Avaren, Sorben und Dänen. An den Usern der Donau und Theiß wohnten die Avaren, ein den Hunnen verwandtes Reitervolk. Da sie 2*
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