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1. Realienbuch - S. 29

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Geschichte. 29 Ii. Otto -er Große. 936 — 973. 1. Krönung zu Aachen. 3m Älter von 24 Jahren folgte Cdtto seinem Vater. Er war von hoher, edler Gestalt, hatte durchdringende Augen und trug einen lang herabwallenden Bart. 3u Aachen wurde er durch den Erzbischof von Mainz gekrönt und gesalbt. Die deutschen herzöge versahen bei dem Krönungsfeste zum ersten Male die sogenannten Reichsämter. Der herzog von Lothringen leitete als Erzkämmerer die Festlichkeit; Eberhard von Franken, der einst Heinrich I. die Reichskleinodien überbracht hatte, setzte als Erztruchseß dem Kaiser die Speisen vor; der Herzog von Schwaben reichte ihm als Erzschenk den Mein, der herzog von Bayern sorgte als Erzmarschall für Unterkunft der Kitter und Kosse. Daß sie dem Kaiser so dienten, war bedeutungsvoll. 3m Gegensatz zu seinem Vater Heinrich, betrachtete nämlich Gtto die herzogswürde als ein Amt, das er verleihen, aber auch nehmen konnte. 2. Otto bricht die Macht der herzöge. Sachsen und Franken, die beiden Stämme, die dem Reiche bisher die Kaiser gegeben hatten, waren eifersüchtig auf- einander. Ein sächsischer Edler, der von Eberhard von Franken ein Lehen trug, ver- weigerte diesem die Heeresfolge. Ergrimmt darüber ließ Eberhard die Burg seines Lehns- mannes zerstören. Für diesen Landfriedensbruch belegte ihn Gtto I. mit einer hohen Geldstrafe. Da griff Eberhard zu den Massen. Ein älterer Halbbruder Gttos, sowie sein jüngerer Bruder Heinrich und sein Schwager, der herzog von Lothringen, schlossen sich der Empörung an. Ottos Halbbruder, der mit dem ihm zugefallenen Erbe nicht zu- frieden war, hatte sich der alten Eresburg bemächtigt. Er wurde aber, als Gttos Krieger die Feste erstürmten, ritterlich kämpfend am Altar der Burgkapelle durch einen Lanzen- stich getötet. Eberhard von Franken und der herzog von Lothringen verloren bei einem Überfall am Kheine gleichfalls das Leben. Nun mußte sich auch Gttos Bruder Heinrich unterwerfen. Er empörte sich aber später noch mehrmals und faßte sogar mit einigen Ge- fährten den Plan, den Kaiser am Osterfeste in (Quedlinburg zu ermorden. Der Anschlag wurde jedoch verraten. Heinrich mußte fliehen, während seine Genossen hingerichtet wurden. 3um kveihnachtsfeste erschien er in Frankfurt a. M. und bat Gtto um Verzeihung. (Gedicht: König Gtto und sein Bruder Heinrich.) von der Zeit an hat er seinem Bruder treu gedient. — Buch der Bayernherzog empörte sich, wurde aber besiegt und abgesetzt. Um ein einheit- liches Reich zu schaffen, gab Gtto die Herzogtümer seinen verwandten: sein Bruder Heinrich erhielt Bayern, sein Schwiegersohn Konrad Lothringen, sein Sohn Ludolf Schwaben. Sein Stammland Sachsen behielt Gtto zunächst selbst, verlieh es aber später an hermannbillung, einen Edlen aus alter sächsischer Familie. (Lesestüä: Otto I. und Hermann Billung.) Franken blieb ohne eigenen Herzog. Gtto forderte von den herzögen strengen Gehorsam und duldete nicht, daß sie ihre kvürde auf ihre Nachkommen vererbten. Er bestellte Pfalzgrafen, die die herzöge und Grafen überwachen und die königlichen Rechte wahr- nehmen mußten. 3. Krieg gegen Slawen lind Böhmen. Mit Hilfe Hermann Billungs und des Markgrafen von Meißen unterwarf Gtto die Slawen bis zur Gder und zwang sie, ihm Abgaben zu zahlen. Das Land der vertriebenen Häuptlinge schenkte er tapferen Vasallen, die sich in dem eroberten Gebiete niederließen und feste Burgen bauten. Deutsche Ansiedler, Kaufleute und Priester folgten ihnen. 3n Havelberg und Branden- burg wurden Bistümer gegründet, die später mit andern Bistümern das Erzbistum Magdeburg bildeten. Der Herzog von Böhmen wurde gezwungen, dem Kaiser den Lehns-
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