1907 -
Leipzig [u.a.]
: Teubner
- Hrsg.: Franke, Max, Schmeil, Otto
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Simultanschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
30 Geschichte. I
ciò zu leisten urtò Tribut zu zahlen. — (Daß Otto òie Dänen besiegt unò seinen Speer
in den „Ottensund" geschleuòert habe, ist Sage.)
Gito I. hielt sich mit seiner Gemahlin Lditha oft und gern in Magdeburg auf. Er
gründete in der Stadt ein Kloster und sandte besonders von hier aus deutsche Priester und
Ansiedler in die Slawenländer östlich der Elbe.
4. Otto wird Bönig der Langobarden. Sn Italien hatten sich seit 0em Bus-
fterben 0er Karolinger einheimische unò fremòe Große abwechselnò òer Herrschaft be-
mächtigt. Zu Ottos Zeiten hielt Berengar, ein mächtiger noròitalischer Còler, Bdelheid, òie
Witwe unò Erbin òes letzten Bönigs, auf einem Schlosse am Garbasse gefangen. Bdelheid
rief Otto um Beistanb an. Da zog dieser mit einem Heere nach Italien, unterwarf
òas Sanò mit geringer Blühe und nannte sich nun „Bönig der Sangobarden".
Bdelheid war schon vor seiner Bnkunft mit Hilfe eines Priesters aus der Gefangen-
schaft entflohen. Gtto, bessen Gemahlin Ebitha gestorben war, bot ihr seine hanb
an und vermählte sich mit ihr. — Linen Teil Norbitaliens gab Otto seinem Vruber
Heinrich, der òas Sanò mit seinem herzogtume Bayern vereinigte; den Best erhielt
Berengar zurück, mußte aber den Sehnseib leisten und Tribut zahlen.
5. Empörung Ludolfs und Bonraör. Weil Otto seinem Bruder ein Stück
Italiens überlassen hatte unò den Batschlägen seiner zweiten Gemahlin häufig folgte,
fühlte sich sein Sohn Subolf zurückgesetzt und lehnte sich gegen ihn auf. Des Baisers
Schwiegersohn Bonrab schloß sich der Empörung an. Bach wechselvollem Bampfe mußten
sich beibe unterwerfen; sie erlangten zwar Verzeihung, verloren aber ihre Herzogtümer.
Subolf starb einige Jahre später.
6. Otto I. und die Birche. Kaiser Otto sah ein, daß er sich auf die herzöge,
auch wenn sie seine nahen verwanbten waren, nicht verlassen konnte, von dieser Zeit
an gab er die Herzogtümer meistens an unbebeutenbe Stammesfürsten und stützte sich
mehr auf die hohen Geistlichen. Eine hervorragende Stellung unter diesen nahm der
Erzbischof von Eöln, ein Bruder Gttos, ein. Er verwaltete Sothringen und bildete Geist-
liche heran, aus denen der Kaiser mit Vorliebe die Bischöfe erwählte. Otto schenkte
der Birche viel Sand und gab den Bischöfen große Bechte. Dafür hatte die Birche
aber die Bosten seiner Hofhaltung zu tragen. Wenn Otto auch am liebsten in Ouedlin-
burg und auf seinen Pfalzen in der goldenen Bue weilte, so war er doch genötigt,
bald in diesem, bald in jenem herzogtume zu erscheinen. Überall im Beiche hatten
dann Bischöfe und Klöster für den Unterhalt des Hofes zu sorgen, sowie Brieger,
Beamte und Diener aus ihren Sehnsmannen zu stellen.
7. Schlacht auf dem Lechselde 955. Die Ungarn hatten nach der Schlacht
an der Unstrut ihre Plünderungszüge keineswegs aufgegeben, und besonders Herzog
Heinrich von Bayern mußte fortwährend mit ihnen kämpfen. Im Jahre 955 drangen
sie wieder in großer Zahl an der Donau entlang in Deutschland ein und belagerten
Bugsburg. Da eilte Otto zur Befreiung der Stadt herbei. Bm Morgen der Schlacht
nahm er mit dem ganzen Heere das heilige Bbendmahl und stellte dann seine Brieger
zum Bampfe auf. voran standen die Bayern, die an die Bampfesweise der Ungarn
gewöhnt waren, dann folgten die Franken unter der Führung des Herzogs Bonrad.
hinter ihnen kamen die Sachsen unter Ottos eigenem Befehle; bei ihnen befand sich
das Beichsbanner und eine Fahne mit dem Bilde des Erzengels Buchael. Schwaben
und Böhmen, sowie Bürger von Bugsburg bildeten die Nachhut. Bei Beginn der
Schlacht griff ein Teil der Ungarn die Bayern an, ein andrer durchschwamm den