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1. Realienbuch - S. 31

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 31 Lech und stürzte sich auf die Nachhut. Diese geriet in Unordnung und begann zu fliehen. Uber herzog Nonrad eilte mit den Franken schnell zur Hilfe herbei. Dann führte Kaiser Otto die Sachsen zum Beistände der hart bedrängten Bayern vor, er selbst voran, „glorreich, wie es einem Könige geziemt, der über streitbare Männer gebietet". Zum Schutze gegen den pfeilhagel hielten die sächsischen Harnischreiter ihre Schilde dicht aneinander und drängten eng geschlossen die Feinde an den Lech. Da löste sich das Ungarnheer in wilder Flucht auf. viele stürzten in die Fluten und wurden noch im Flusse von dem deutschen Schwerte ereilt. Durch Ottos Eilboten benach- richtigt, bewachten die Landleute, die über die Greueltaten der Ungarn ergrimmt waren, die Furten der Flüsse und bereiteten den Flüchtlingen ein schreckliches Ende. Uur wenige Ungarn sahen ihr Vaterland wieder; ihre gefangenen Heerführer ließ Otto an den Galgen hängen. Uuf deutscher Seite war neben vielen tapferen Kriegern der Herzog Konrad gefallen. Uls er, erhitzt vom Kampfe an dem heißen Uugusttage, seinen Helm lüftete, durchbohrte ein Pfeil seinen hals. So sühnte er seine alte Schuld durch einen ruhmvollen Eod. — Seit dieser Zeit blieb Deutschland von den Einfällen der heidnischen Ungarnhorden verschont. 8. Var heilige römische Reich deutscher Nation. In Italien waren von neuem Unordnungen ausgebrochen, und Berengar suchte sich von der deutschen Lehns- herrschaft freizumachen. Da überschritt Otto zum zweiten Male die Ulpen, zwang den Empörer zur Unterwerfung und schickte ihn nach Bamberg in die Verbannung. Dort ist er bis an sein Lebensende geblieben. In Uom wurde Gtto vom Papste zum römischen Kaiser gekrönt. Man nannte sein Reich nun das „heilige römische Reich deutscher Ration". „heilig" hieß es, weil es nur christliche Völker umfaßte, „römisch", weil man es als das wiederausgerichtete weströmische Reich ansah, „deutscher Nation", weil die Deutschen in ihm die Herrschaft führten. 9. Die letzten Lebensjahre Ottos I. Otto wünschte die Kaiserkrone in seiner Familie erblich zu machen. Er ließ deshalb seinen Sohn Otto Ii. von den deutschen Fürsten in kvorms zum Könige wählen und später in Rom zum Kaiser krönen. Dann warb er für ihn bei dem Kaiser des oströmischen Reiches in Konstantinopel um die Hand einer Prinzessin. Er wollte so auch äußerlich zeigen, daß das heilige römische Reich deutscher Ration dem oströmischen an Macht und Unsehen ebenbürtig sei. Eine Richte des oströmischen Kaisers wurde dem deutschen Königssohne als Gemahlin zugesagt, und in Rom wurde die Hochzeit mit großer Pracht gefeiert. — Rach 37jähriger Regierung starb Kaiser (Dtto; er liegt im Dome zu Magdeburg begraben. Nach seinem Tode herrschten noch drei Kaiser aus dem sächsischen Hause über Deutschland. b) Die fränkischen Kaiser. I. Konraö Ii. und Heinrich Iii. 1. Düs Hüujtrecht. Später kam das Reich an die herzöge von Franken, die dem erloschenen sächsischen Kaiserhause verwandt waren. Der erste fränkische Kaiser war Konrad Ii. -— 3u jener Zeit hatten sich die Großen des Reiches und ihre kriegerischen Lehnsmannen gewöhnt, Streitigkeiten untereinander mit dem Schwerte in der Hand auszufechten, anstatt sie von dem Gerichte des Kaisers entscheiden zu lassen. Ullerorten im Reiche herrschten daher wilde Fehden, unter denen be- sonders die schutzlosen Bewohner der Dörfer viel zu leiden hatten. U)er die kräftigste Faust besaß, konnte im vertrauen auf seine Macht ungestraft seine Rach-
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