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1. Realienbuch - S. 43

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 43 2. Die Fürsten und Die ttaisermacht. ^Ursprünglich besaßen die Kaiser viele Landgüter und Bergwerke. Uber schon unter den Hohenstaufen waren die Uönigs- güter durch fortgesetzte Belehnungen verschwunden, so daß die kaiserlichen Einnahmen sehr abgenommen hatten, ver Uaiser vermochte ohne Einwilligung der Fürsten, die meist ungern Heeresfolge leisteten, keinen Urieg zu führen; nur aus seine eigenen Lehnsleute konnte er zählen. 5o war es ihm oft unmöglich, das Beich gegen äußere Feinde zu schützen und den Frieden im Innern zu schirmen. Die mächtigsten Fürsten nahmen sich das Becht, den Uaiser zu „küren" (wählen) und nannten sich „Kurfürsten". vor der Wahl ließen sie sich aber erst allerlei Vorrechte versprechen. Km liebsten wählten sie einen Fürsten, der wenig Land und Macht besaß, damit sie nicht von ihm zum Gehorsam gezwungen werden konnten. Die Uaiser suchten nun dadurch Macht und Einfluß zu bekommen, daß sie erledigte Beichslehen für sich und ihre eigene Familie behielten; sie gründeten sich eine „hausmacht". 2. Der Kdel. 1. Entstehung der Adels. Vasallen und wohlhabende Freie dienten im Uriege zu Hoffe; denn der Ueiterdienst galt für besonders vornehm. Die sächsischen und fränkischen Uaiser förderten ihn, weil sie für die Uriege mit den Ungarn und die Züge nach dem fernen Italien berittene Streiter brauchten. Um die Zahl der Ueiter zu erhöhen, rüsteten die Uaiser, die großen Vasallen und die Bischöfe für den Uriegsdienst zu Pferde auch ihre Beamten aus. Diese waren unfreien Itandes und dienten ihren Herren an den Höfen und aus den Gütern. Kls Lohn wurde ihnen seit der Mitte des 12. Iahrhunderts Land zu Lehen überlassen. Da diese unfreien „Mannen" bald zu großem Knsehen kamen, wurden auch arme Freie veranlaßt, bei großen Herren Dienste zu nehmen. Bus den langen Uriegssahrten nach Italien und dem heiligen Lande ver- schmolzen die freien Grundherren, die freien und die unfreien Mannen wegen ihres gemeinsamen Beiterdienstes und der Gleichheit der Lebensweise zu einem neuen Itande, dem Bitterst and e. Allmählich übernahmen die Bitter mit ihren Unechten ganz allein den Heeresdienst, wenn ein unfreier vienstmann ein Gut von 5 Hufen Größe (ungefähr 60 ha) zu Lehen trug, hatte er einen Bitter und einen Unecht in das Feld zu stellen. Bus 10 Hufen mußte ein Bitter mit zwei Unechten in den Urieg ziehen, auch wenn das Land nicht Lehen, sondern freies Eigentum war. Kls die kleinen Lehen erblich wurden, vererbte sich auch die Bitterwürde, und nur „Bitterbürtigen" durften Lehen gegeben werden. Die freien Grundherren, die keinem Lehnsherrn zu Diensten verpflichtet waren, genossen unter den Bittern größere Ehre und nannten sich „Freiherrn". Die Bitter, die ihre Lehen unmittelbar vom Uaiser empfangen hatten, hießen Beichsritter. Zur Zeit der Ureuzzüge fingen die Bitter an, ihren Vornamen den Bamen des Ortes beizufügen, wo sie ihre Lehen hatten. Bus diese weise sind die jetzt noch üblichen adeligen Geschlechtsnamen entstanden. 2. Die Mitlerorden. Im heiligen Lande bildeten sich während der Kreuzzüge drei Ritterorden, in denen Rittertum und Mönchtum miteinander vereinigt waren: die Iohanniter, die Templer und die Oeutschritter. wer in sie eintreten wollte, mußte die Ritterwürde besitzen und das Gelübde der Rrmut, der Keuschheit und des Gehorsams ablegen. Zweck dieser geistlichen Drden war die Bekämpfung der Ungläubigen, sowie die Pflege der Urmen und Kranken. Z. Ritterliche Erziehung. Für den Uampf zu Bosse war beständige Waffen- übung nötig. Daher erzog man den Unaben schon von Jugend an für den Bitter- dienst. war er sieben Fahre alt, so brachte ihn der Vater an den Hof seines Lehns-
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