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1. Realienbuch - S. 65

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 65 Geburtsstadt wurde er am 18. Februar 1546 von einer Krankheit hinweggerafft. Zein Leichnam wurde feierlich nach Wittenberg überführt und dort in der Schloßkirche beigesetzt. 4. Der Zchmalkaldische ttrieg. Im Zähre 1546 brach zwischen Karl V., der über den Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen und den Landgrafen Philipp von Hessen die Reichsacht ausgesprochen hatte, und dem Schmalkaldischen Bunde der offene Kampf aus. Der Kaiser hatte heimlich mit dem protestantischen Herzog Moritz von Sachsen-Zeitz ein Bündnis geschloffen und ihm die Kurwürde ver- sprochen, wenn er ihm Hilfe leistete, während der Kurfürst Johann Friedrich mit seinen Truppen in Süddeutschland stand und mit Philipp von Hessen zusammen den Angriff des Kaisers erwartete, brach sein Vetter Moritz in Sachsen ein. Da kehrte Johann Friedrich mit seinen Truppen eilends zurück, verjagte seinen Vetter und be- drängte ihn in seinem eigenen Lande. Der Kaiser zog ihm jedoch nach und zwang ihn bei Mühlberg a. Elbe 1547 zur Schlacht. Der Kurfürst wurde im Reiter- gefechte durch einen Säbelhieb verwundet, gefangen genommen und vom Kaiser zum Tode verurteilt. Um sein Leben zu retten, mußte er die Kurwürde mit dem Kreise Wittenberg an seinen Vetter Moritz abtreten. Er behielt nur die sächsischen Herzogtümer (Weimar, Eisenach, Gotha usw.), wo seine Nachkommen jetzt noch regieren. Philipp von Hessen unterwarf sich bald darauf dem Kaiser frei- willig. Er erbat knieend Karls V. Verzeihung, wurde aber noch am Übende des- selben Tages von dem Feldherrn des Kaisers, dem gefürchteten Herzog Alba, ge- fangen gesetzt. 5. Der Augsburger Religionsfriede. Moritz von Lachsen war ungehalten darüber, daß Karl V. den Landgrafen Philipp von Hessen, seinen Schwiegervater, in strenger haft hielt. Buch fürchtete er wohl, daß der Kaiser gar zu mächtig werden könnte. Nachdem er an das Ziel seiner wünsche gelangt und Kurfürst geworden war, fiel er vom Kaiser wieder ab. Er schloß heimlich einen Bund mit dem Könige von Frankreich und versprach diesem als Lohn für feine Hilfe die drei lothringischen Städte Metz, Toul und Verdun. Diese sind im verlaufe des Kampfes auch in den Besitz der Fran- zosen gekommen (1552). Unvermutet rückte Moritz gegen Innsbruck und hätte den Kaiser, der dort gichtkrank daniederlag, beinahe gefangen genommen. Karl V. mußte die Forderungen, die Moritz an ihn stellte, bewilligen. Philipp von Hessen wurde freigelassen, wenige Iahre später (1555) schloß der Kaiser, des langen Kampfes müde, auf einem Neichstage zu Augsburg mit den evangelischen Fürsten den Augs- burger Religionsfrieden. Den Protestanten wurde völlige Religionsfreiheit zuge- standen. Sie erhielten dieselben Rechte wie die Katholiken, und jeder weltliche Fürst konnte bestimmen, wie es in seinem Lande mit der Religion gehalten werden sollte. Die Untertanen durften, wenn sie einem andern Bekenntnisse anhingen, ungehindert auswandern. 6. Das Lebensende Karls Y. Der Kaiser war der vielen Kämpfe, die er seit seinem Regierungsantritte hatte führen müssen, überdrüssig geworden und über das Fehlschlagen seiner Pläne verstimmt. Daher faßte er den Entschluß, sich von der Welt zurückzuziehen. Er ließ sich in der Nähe des Klosters 5t. Zust in Westspanien eine Wohnung bauen, legte seine Krone nieder und lebte nun zurückgezogen in Stille und Einsamkeit (Gedicht: Der Pilgrim von St. Inst). Zwei Jahre danach starb er (1558). Karl \ . war der letzte bedeutende Kaiser des alten deutschen Reiches; er war auch der letzte, der sich von dem Papste krönen ließ.
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