Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Realienbuch - S. 69

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 69 hagerer Gestalt und hatte finstere, stechende Augen. Gewöhnlich trug er einen langen roten Mantel und einen grauen Hut, von dem eine rote Feder herabwinkte. Er glaubte, der Mensch könne sein zukünftiges Schicksal aus der Stellung der Gestirne erkennen und hatte einen besondern Sternkundigen in seinen Diensten. Die Soldaten hielten ihn für unverwundbar und glaubten, er habe mit dem Teufel einen Lund geschlossen. — Der Kaiser nahm das Anerbieten Wallensteins an, und in kurzer Zeit hatte dieser ein Heer von 50 000 Mann zusammengebracht. Im Dienste hielt er auf eiserne Zucht; Ungehorsame und Feiglinge ließ er unerbittlich aufhängen. Den Bürgern und Dauern gegenüber aber gewährte er den Söldnern große Freiheit; selbst seine Offiziere scheuten sich nicht, zu plündern und zu rauben. Tapferkeit und Tüchtigkeit belohnte er mit fürstlicher Freigebigkeit. 7. Der Dänische Krieg. wallenstein rückte nach Norddeutschland und besiegte Ernst von Mansfeld an der vefsauer Elbbrücke. Bald darauf erlag Ernst einem heftigen Fieber. (Auch Thristian von Braunschweig war in demselben Jahre gestorben.) Tilly hatte inzwischen den König Thristian von Dänemark bei dem braun- schweigischen Städtchen Lutter am Barenberge geschlagen. Die beiden siegreichen Heere eroberten nun gemeinsam ganz Uorddeutschland, verjagten die Herzoge von Mecklen- burg und trieben den König Thristian bis nach Jütland. Wallenstein erhielt zur Be- lohnung Mecklenburg und wurde zum Admiral der Nord- und Ostsee ernannt. Um eine Flotte gründen zu können, wollte er die festestadtstralsund erobern, va er aber keine Schiffe hatte, um Stralsund auch vom Meere aus einzuschließen, gelang ihm dies trotz seines großen Heeres nicht; denn die mutigen Bürger konnten sich immer wieder von Schweden her mit Kriegsvorräten und Nahrungsmitteln versorgen. Wallenstein mußte schließlich abziehen, obgleich er geschworen hatte, diestadt zu erobern und „wenn sie mituetten an denhimmel geschlossen wäre". Als ganz Norddeutschland unterworfen war, erließ der Naher gegen wallensteins Nat ein Gesetz, in dem er bestimmte, daß die seit l 552 von den protestantischen Fürsten ein- gezogenen geistlichen Güter (zwei Erzbistümer, zwölf Bistümer und viele Klöster) wieder- hergestellt würden, wollenstem und Tilly sollten die protestantischen Fürsten dazu zwingen. 8. wallensteinr Absetzung, wallenstein, dessen Heer inzwischen auf 100 000 Mann angewachsen war, verheerte die Länder in furchtbarer weise und erpreßte von den Städten ganz unerschwingliche Nriegssteuern. Da beklagten sich 0650) die pro- testantischen und katholischen Fürsten, besonders Maximilian von Bayern, bitter über ihn und verlangten seine Absetzung. Sie fürchteten auch', daß der Naiser, der durch diesen Mann so große Gewalt erlangt hatte, sie vollständig unter seine Macht beugen würde. Ihrem Drängen mußte der Naiser schließlich nachgeben, wallenstein empfing die Nachricht von seiner Absetzung mit kalter Nuhe und erklärte, die Sterne hätten ihm seinen Fall schon verkündigt. Er entließ sein Heer und zog sich nach Friedland zurück, wo er mit königlicher Pracht lebte, sich eine Leibwache hielt und ein prächtiges Schloß baute. Er sah voraus, daß der Naiser ihn bald wieder brauchen werde. 9. König Gustav Adolf von Schweden. Im Juli l630 landete der Schweden- könig Gustav Adolf mit einem Heere von 16 000 Mann an der Nüste Pommerns. Er mischte sich in den Nrieg, weil seine verwandten, die herzöge von Mecklenburg, aus ihrem Lande vertrieben worden waren. Auch wollte er nicht dulden, daß der Naiser seine Macht auf die Ostsee ausdehnte; denn die Schweden trieben auf ihr leb- haften Handel und beherrschten sie mit ihren Schiffen. Da Gustav Adolf ein eifriger Protestant war, wünschte er zugleich seinen bedrängten deutschen Glaubensgenossen gegen Zranke-Schmeil, Realienbuch. Ausg. A. I. Geschichte. 2. stufi. 5
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer