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1. Realienbuch - S. 71

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 71 Verschanzungen angriffen, wurden sie mit schweren Verlusten zurückgeschlagen. Da während der kalten Jahreszeit gewöhnlich der Kampf ruhte, erwartete wallenstein keine Schlacht mehr und wandte sich nach Sachsen, wo er während des winters mit seinem Heere bleiben wollte. Uber die Schweden eilten ihm nach, und am 16. No- vember 1632 kam es bei Lützen zur blutigen Entscheidung. Neide Heere kämpften mit verzweifelter Tapferkeit. Gustav Udolf geriet ohne seine Ubsicht in das Gewühl des Neiterkampfes, wurde von einer Kugel in den Kücken getroffen und stürzte vom Pferde, wütend über den Tod ihres Königs, dessen blutbeflecktes Kotz über das Schlachtfeld jagte, fochten die Schweden mit furchtbarer Erbitterung und errangen unter der Führung Bernhards von Weimar nach langem Kampfe den Lieg. Die Leiche Gustav Udolfs fand man später ausgeplündert und von den Hufen der Hoffe zertreten. Sic wurde nach Schweden gebracht und in Stockholm beigesetzt. Bei den Pro- testanten in Deutschland herrschte trotz der schweren Niederlage wallensteins tiefe Nieder- geschlagenheit, während die Katholiken die Schlacht bei Lützen als einen Erfolg ansahen; denn man wußte wohl, was Gustav Höolf für die evangelische Sache bedeutet hatte. 12. wallensteinr Ermordung. Die Schweden setzten den Krieg fort. wallen- stein zog sich nach Böhmen zurück und hielt über sein Heer ein furchtbares Strafgericht ab: Offiziere, die in der Lützener Schlacht nicht ihre Schuldigkeit getan hatten, wurden ent- hauptet, Soldaten, die sich feige gezeigt hatten, gehängt. Obgleich die Schweden, bei denen nach dem Tode des Königs Zucht und Ordnung rasch schwanden, Deutschland ver- heerten, blieb wallenstein in Böhmen untätig. Er wußte sehr wohl, daß man ihn am kaiserlichen Hofe zu Wien haßte und an seiner abermaligen Absetzung arbeitete. Da er aber seine große wacht nicht wiederum verlieren wollte, knüpfte er heimlich mit den Sachsen und Schweden Unterhandlungen an. Jedenfalls wollte er im Bunde mit ihnen den Kaiser zum Frieden zwingen und sich selbst dabei ein möglichst großes Ländergebiet sichern, über das er als selbständiger herzog oder Kurfürst herrschen konnte. Uuf die Treue seines Heeres glaubte er bauen zu können; denn die meisten der Generale waren durch ihn zu Ehren und Keichtümern gelangt. Dem Kaiser blieben diese Ubsichten seines Feldherrn nicht verborgen; er nahm ihm zum zweiten Wale den Oberbefehl und er- klärte ihn für einen Hochverräter. In zwei Tagen fiel die wehrzahl der Generale und fast das ganze Heer von wallenstein ab. Da zog er mit einigen treu gebliebenen Regimentern nach Eger, wo er sich mit sächsischen oder schwedischen Truppen vereinigen wollte. Ruf Unstiften des Obersten Butler, eines dem Kaiser ergebenen Irländers, drangen jedoch in der darauf folgenden Rächt zwölf Dragoner in das Haus ein, in dem wallenftein schlief. Uls dieser, von dem Lärme aufgeweckt, das Fenster öffnete, um die wache zu rufen, erbrachen die Wordgesellen sein Schlafzimmer. Schweigend an einem Tische lehnend, empfing wallenstein den Todesstoß. Kurz vorher waren auch seine treugebliebenen Offiziere bei einem Gastmahle meuchlerisch umgebracht worden. — In demselben Jahre (1634) wurde das schwedische Heer von den Kaiser- lichen bei Uördlingen entscheidend geschlagen. Infolgedessen fielen fast sämtliche protestantische Fürsten von den Schweden ab und schlossen mit dem Kaiser Frieden. 13. Der Schwedisch-Französische Krieg. Die Schweden suchten und fanden Hilfe bei den Franzosen, die bei dieser Gelegenheit deutsches Gebiet an sich zu bringen hofften. Sie unterstützten die Schweden mit Geld und Truppen. Bernhard von Weimar, der allein unter den protestantischen Fürsten der Sache der Evangelischen treu geblieben war, sowie schwedische und französische Generale setzten nun den Krieg mit wechselndem Glücke fort. 5*
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